Wir sind in der Mitte der "Woche der Entscheidung", und es schaut nicht gut aus. Die Zahl der Neuinfektionen ist unverändert hoch (von Dienstag auf Mittwoch 7500), und eine Trendwende ist nicht auszumachen.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne).
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Am vergangenen Wochenende hat ja Gesundheitsminister Rudolf Anschober diese Woche als "weichenstellend" bezeichnet. "Es war zu befürchten, dass in dieser Woche (nach dem Beginn des Teil-Lockdowns, Anm.) vor einer beginnenden Wirksamkeit der Maßnahmen die Neuinfektionen weiter ansteigen werden. Im Lauf der kommenden Woche muss jedoch die Stabilisierung gelingen", sagte Anschober.

Steigen die Infektionszahlen auch kommende Woche weiter an, werde das Gesundheitssystem schrittweise an seine Grenzen stoßen.

Nun, es scheint in diese Richtung zu gehen, wobei als besonderes Alarmzeichen das Interview von Armin Wolf mit dem Intensivmediziner und "Intensivbettenbeauftragten" des Landes Oberösterreich, Jens Meier, in der ZiB2 vom Dienstag gewertet werden kann. Sinngemäß: Was ist, wenn die Betten ausgehen? Dann stocken wir auf. Wenn es dann immer noch nicht reicht? Dann stocken wir noch einmal auf. Und dann? Dann verschlechtert sich die Betreuung ...

Am Freitag spätestens soll die Entscheidung über weitere Verschärfungen (welche – alle Geschäfte außer Lebensmittel zu?) fallen. Wenn es nur nicht schon wieder zu spät ist. (Hans Rauscher, 12.11.2020)