Ende gut, alles gut?

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Luxemburg – So kann die Startformation einer österreichischen Fußballnationalmannschaft lauten: Pervan, Lienhart, Trauner, Hinteregger, Trimmel, Zulj, Holzhauser, Wiesinger, Lazaro, Kalajdzic, Schaub. Diese elf Herren begannen also am Mittwochabend im leeren Stade Josy Barthel. Gastgeber Luxemburg, die Nummer 95 im Ranking, war trotzdem Außenseiter. Zumal Trainer Luc Holtz auch nur eine B-Elf aufbot. In Ermangelung von Stars schonte er Leistungsträger, die Nations League, Abteilung C, ist wichtiger.

Teamchef Franco Foda legte trotzdem darauf Wert, dass dieser Test Sinn macht. Auch in Zeiten der Corona-Pandemie. "Jeder Einzelne kann sich präsentieren." Da der heimische Fußball lustige Geschichten schreibt, debütierte der erst im letzten Moment nachnominierte LASK-Kicker Philipp Wiesinger im Mittelfeld. So schnell kann es also gehen.

Die Luxemburger in den roten Dressen hatten zwei hochkarätige Chancen, ehe die ÖFB-Elf die Weichen auf Sieg stellte.
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Und so schlecht kann man spielen: Die fantasielosen Österreicher kreierten keine nennenswerte Torchance. Okay, zu einer optischen Überlegenheit hat es gereicht, aber Präzision, Bewegung und Tempo fehlten völlig, Armseligkeit pur.

Hoffnung lebte

32. Minute: Vincent Thill vergibt einen Hochkaräter, er ist Luxemburger. Da es nicht mehr schlechter werden konnte, lebte die Hoffnung auf eine Steigerung in der zweiten Halbzeit. Kapitän Martin Hinteregger und Sasa Kalajdzic durften aufhören, Aleksandar Dragovic und Adrian Grbic mussten rein. 52. Minute: Keeper Anthony Moris pariert einen Kopfball von Grbic, es war die erste Chance. Husein Balic vom LASK debütierte ab der 57. Minute.

Apropos LASK: Innenverteidiger Gernot Trauner köpfelt nach Eckball von Christopher Trimmel das 1:0 (61.). In Linz ist er bekannt dafür, es war Trauners erster Treffer im Team (zweiter Einsatz). Er hat die Bühne also genutzt. 83. Minute: Grbic erhöht auf 2:0. 93. Minute: Debütant Wiesinger macht mit einem platzierten Schuss das 3:0. Womit das Ergebnis weit besser als die Leistung war. Es war der siebente Sieg im siebenten Duell mit Luxemburg, die Sinnhaftigkeit darf trotzdem bezweifelt werden.

Das Team flog Donnerstagvormittag heim nach Wien, um sich auf die Nations League im Happel-Stadion gegen Nordirland (15. 11.) und Norwegen (18.11) vorzubereiten. Da werden dann David Alaba und Co mittun. Auf Christoph Baumgartner muss allerdings verzichtet werden. Bei seinem Verein Hoffenheim wütet Corona, die komplette Mannschaft befindet sich in Quarantäne. (red, hac, 11.11.2020)

Fußball-Länderspiel:

Luxemburg – Österreich 0:3 (0:0). Stade Josy Barthel, keine Zuschauer (wegen Coronavirus), SR Delerue (FRA)

Tore:
0:1 (61.) Trauner
0:2 (83.) Grbic
0:3 (93.) Wiesinger

Luxemburg: Moris – Martins, Mahmutovic, Gerson (46. Bohnert), Carlson (46. Sinani) – Barreiro (46. Jans), Skenderovic (46. Korac), V. Thill (46. Selimovic) – Deville, Muratovic (67. Rodriguez), Bensi

Österreich: Pervan – Lienhart, Trauner, Hinteregger (46. Dragovic) – Trimmel, P. Zulj, Holzhauser (81. Baumgartlinger), Wiesinger – Lazaro (58. Balic), Kalajdzic (46. Grbic), Schaub (58. Ranftl/88. Onisiwo)

Gelbe Karten: Barreiro, Selimovic, Sinani, Korac bzw. P. Zulj