Wien – Die Corona-Kommission des Gesundheitsministeriums ist in ihrer Sitzung vom Donnerstagnachmittag zur gleichen Einschätzung wie in der Vorwoche gekommen. Das Infektionsrisiko ist im gesamten Land sehr hoch geblieben, damit wurde die Ampel wie in der Vorwoche für alle Bezirke, Bundesländer und das gesamte Land auf Rot gestellt. Wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" berichteten, wurden weitere Maßnahmen eingemahnt, um einen Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu verhindern.

Laut "OÖN" hat die Kommission angesichts der dramatischen Corona-Lage in Österreich der Politik dazu geraten, "möglichst zeitnah" zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um einen Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu verhindern. Konkreter wurden die Empfehlungen nicht, verwiesen wurde aber auf die Ausgangsregeln und Betretungsverbote im Covid-Maßnahmengesetz. Dies dürfte wohl bedeuten, dass aus Sicht der Experten bei den Ausgangsbeschränkungen, im Handel, bei Dienstleistungen, an öffentlichen Orten oder im öffentlichen Verkehr noch nachgeschärft werden könnte.

Die bereits gesetzten "gelinderen Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens" würden "nicht ausreichende Wirkung" entfalten, zitierte die Zeitung aus dem Beschluss. 17 von 19 Kommissionsmitgliedern hätten zugestimmt, der Vertreter Kärntens und eine Fachexpertin haben sich enthalten, hieß es.

Kommission für offene Schulen

Zudem hat sich Ampelkommission am Donnerstagabend für das Offenhalten von Schulen für die unter 14-Jährigen ausgesprochen. Das hatte die APA aus Teilnehmerkreisen erfahren. Der Beschluss fiel demnach einstimmig, lediglich das Bundeskanzleramt enthielt sich.

Die Empfehlung, die Kindergärten, Volksschulen sowie die Sekundarstufe 1 (10-14-jährige) möglichst lang offenzuhalten, bleibe aufrecht, heißt es in dem Beschluss. Bei diesen Betreuungseinrichtungen handle es sich nach den aktuellen Zahlen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) weiter nicht um die Treiber des Infektionsgeschehens.

Dem Bildungsministerium werden aber weitere Präventionsmaßnahmen empfohlen, um auch den Schulbetrieb für die 10- bis 14-Jährigen (eine Gruppe mit höherem Infektionsgeschehen als die unter 10-Jährigen) weiterhin zu ermöglichen. Es sollen Antigen-Schnelltests zum Einsatz kommen, die Maskenpflicht für Schüler und Lehrer auch im Unterricht, eine Staffelung der Schul-Öffnungszeiten, die Nutzung größerer Räume und Sport nur noch im Freien. (APA, red, 12.11.2020)