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Paris – Der französische Links-außen-Politiker Jean-Luc Mélenchon hat auf einer Onlineplattform eigenen Angaben zufolge genug Unterstützung für seine Präsidentschaftskandidatur erhalten. "Ich habe mich dazu verpflichtet, ich tue es. Ich kandidiere für das Präsidentenamt", hieß es am Donnerstagabend auf Mélenchons Twitter-Account.

Er hatte bereits am Sonntag angekündigt, antreten zu wollen – allerdings unter einer Bedingung: 150.000 Menschen müssten seine Kandidatur über eine Online-Plattform unterstützen, lautete die selbstauferlegte Regel.

Dritter Anlauf

Am späten Donnerstagabend zählte die offizielle Seite von Mélenchons Kandidatur mehr als 154.000 Unterschriften. Er rief seine Anhänger dazu auf, jetzt nicht aufzuhören, sondern weiter zu unterzeichnen. Der 69-Jährige würde 2022 zum dritten Mal als Präsidentschaftskandidat antreten.

Bei einigen Linken war Mélenchons neuerliche Kandidatur auf wenig Begeisterung gestoßen. Viele wollen eher auf ein breites Bündnis mit den Grünen setzen, um gegen Präsident Emmanuel Macron eine Chance zu haben. Mélenchon rolle Macron den roten Teppich aus, hatte Olivier Faure von den Sozialisten moniert.

Bei der Präsidentenwahl 2017 hatte Mélenchon im ersten Durchgang rund sieben Millionen Stimmen erhalten. Er hatte damals mit einer rasanten Aufholjagd für Aufsehen gesorgt. In die Endrunde waren dann aber der sozialliberale Anwärter Macron und die Rechtspopulistin Marine Le Pen gekommen. Bei den Wahlen 2017 trat er mit seinem linken Wahlbündnis La France Insoumise (LFI) an. Mélenchon ist heute Vorsitzender der LFI-Fraktion in der Nationalversammlung. Auch Le Pen hat bereits ihre Kandidatur für 2022 bekanntgegeben. (APA, 13.11.2020)