Das Launch-Lineup der Playstation 5 rund um das Remake von Demon's Souls und Sackboy: A Big Adventure ist nun wahrlich nichts, was man ein Killer-Argument nennen würde. Zumal mit Destruction AllStars einer der Starttitel in das Jahr 2021 verschoben wurde.

Mit der Kritik aus der Community hatte wahrscheinlich auch Sony gerechnet und relativ früh angekündigt, eine Kollektion an überarbeiteten PS4-Spielen kostenlos für Mitglieder des Online-Dienstes PS Plus anzubieten. Die Sammlung im Überblick:

God of War, 2018

Foto: Sony

Beginnen wir mit dem wohl besten Spiel der Collection, wenn nicht sogar dem besten Spiel auf der Playstation 4. Santa Monica Studio hat es geschafft, die Kriegsgott-Reihe neu zu erfinden, ohne dabei die Wurzeln der Serie, aber vor allem auch die Wurzeln von Kratos zu vergessen. Seine Vater-Sohn-Reise ist fantastisch geschrieben, bietet ein intensives Kampfsystem und sah schon auf der Vierer toll aus. In der angepassten Version ist nun der bereits für die PS4-Pro mögliche Performance-Modus verbessert worden. 60 Frames sind nun Standard, was dem Spielgefühl guttut. Außerdem sind sogar Features des Dualsense-Controller verbaut. Feedback in den Triggern gibt es beispielsweise, wenn Kratos seine Axt in eine Gegnerhorde wirft. Und auch die Ladezeiten sind stark verbessert worden.

The Last of Us Remastered, 2014

PlayStation

Der zweite Teil der Reihe hat eine ganze Menge kontroverser Diskussionen ausgelöst, beim ersten Streich waren sich alle hingegen ziemlich einig. Joel und Ellie reisen zusammen durch die USA, weil vermutet wird, dass der Teenager der Schlüssel für einen Impfstoff gegen den Zombie-haften Pilzbefall sein könnte. Ein toll erzählter Cover-Shooter, dessen PS3-Grafik-Wurzeln man mittlerweile durchscheinen sieht. Für The Last of Us Remastered sind besonders die Ladezeiten drastisch gekürzt worden, was besonders dabei hilft, den Spielfluss nicht zu verlieren.

Persona 5, 2016

Foto: Atlus

Eines der besten Japano-Rollenspiele für die Playstation 4. Schrille Charaktere, spaßige rundenbasierte Kämpfe, Interaktionen mit Dating-Sim-Charakter – Persona 5 hat alles, was man sich von in Japan entwickelten Spiel erwartet. Die lässige Funk-Musik ist ein weiteres Highlight. Das Spiel von Atlus sah schon auf der PS4 toll aus, für die Playstation wurden ebenfalls die Ladezeiten verbessert.

Bloodborne, 2015

PlayStation

Mit dem Remake von Demon's Souls vor der Tür wollte Sony sich nicht entgehen lassen, auch Bloodborne noch einmal an die Spieler zu verteilen. Das knallharte FromSoft-Game, das im Gegensatz zu der Souls-Reihe, eher mit einem aktiveren und aggressiveren Spielstil daherkommt, ist ein Fest für alle, die frustresistent sind. Das große Manko: das Spiel wurde nicht so überarbeitet, wie es sich Fans gewünscht hatten. Zwar sind nun 30 Frames pro Sekunde garantiert, was bei den alten Versionen nicht der Fall war. 60 Frames sind aber nicht drin, lediglich die Ladezeiten sind angepasst. Schade, denn beispielsweise Dark Souls 3 und auch Sekiro laufen konstant in 60 Bildern.

Uncharted 4, 2016

Foto: Sony

Das Ende der Nathan-Drake-Saga war und ist ein explosives Action-Feuerwerk mit exzellent geschriebenen Charakteren und rasantem Gameplay von vorne bis hinten. Naughty Dog hat es geschafft, die Uncharted-Reihe immer weiter zu verbessern und A Thief's End ist der vorläufige Höhepunkt. Viel war nicht mehr zu verbessern, aber die Ladezeiten sind knapper, es läuft flüssiger und sieht ein wenig schärfer aus.

Toll für Neulinge

Neben den fünf genannten sind noch 15 weitere Games in der Kollektion. Da sind gute Spiele dabei, wie beispielsweise Resident Evil 7, Ratchet & Clank, Last Guardian oder Monster Hunter: World. Spiele wie Days Gone spaltet da wohl mehr die Geister, läuft aber jetzt auch mit stabilen 60 Frames.

Die Collection ist ein cleverer Schachzug von Sony, das Angebot von PS Plus noch einmal attraktiver zu machen. Gleichzeitig ist es ein Eingeständnis, dass das Launch-Lineup der PS5-Spiele nicht ausreicht, um die Fans zu befriedigen.

Für Playstation-Neulinge ist die Sammlung toll, denn sie bietet viele Highlights und noch mehr, in den meisten Fällen, gut überarbeitete Spielstunden. Veteranen könnten allerdings mehr oder weniger leer ausgehen. Die Überarbeitung macht es zwar spannend, noch einmal seinen Lieblingstitel zu starten, um es in flüssiger und schärfer zu spielen. Doch wenn man God of War oder andere Spiele erst vor ein paar Monaten ein weiteres Mal durchgespielt hat, sind auch die 60 Bilder pro Sekunde kein Argument, das erneut zu tun. (Thorben Pollerhof, 14.11.2020)