Enttäuschung nach dem Schlusspfiff in Belfast.

Foto: EPA/JOHN MCVITTY

Bild nicht mehr verfügbar.

Aber nicht nur.

Foto: Reuters/O'SULLIVAN

Belfast – Drei Tage vor dem Nations-League-Duell mit Österreich hat es für Nordirlands Fußball-Nationalmannschaft die wohl bitterste Niederlage der jüngeren Vergangenheit gesetzt. Der kommende ÖFB-Gegner verlor am Donnerstag in Belfast das Play-off um einen Startplatz bei der EM im kommenden Jahr gegen die Slowakei mit 1:2 nach Verlängerung. Teamchef Ian Baraclough war danach bemüht, keine Untergangsstimmung aufkommen zu lassen.

"Ich würde nicht sagen, dass wir eine Gelegenheit verschwendet haben. Wir waren einfach nicht in der Lage, eine Gelegenheit zu nützen", sagte der 49-Jährige, gab aber zu, die Pleite vor 1.060 zugelassenen Fans im Windsor Park werde noch "eine gewisse Zeit schmerzen".

Die Slowaken gingen durch Juraj Kucka (17.) in Führung, dank eines Eigentores von Milan Skriniar (88.) retteten sich die Nordiren in die Verlängerung. Dort hatten die Gäste das bessere Ende für sich, weil Goalie Bailey Peacock-Farrell in der 110. Minute einen haltbaren Schuss von Michal Duris passieren ließ. "Es war ein Spiel auf Messers Schneide, die Partie hätte auch in die andere Richtung kippen können. Wir haben uns nichts vorzuwerfen", betonte Baraclough.

Slowakei gegen Spanien, Schweden und Polen

Die Nordiren verpassten damit ihre zweite EM-Teilnahme, die erste nach 2016. An ihrer Stelle treten die Slowaken im kommenden Jahr in Gruppe E gegen Spanien, Schweden und Polen an. Nun kämpft die Baraclough-Truppe am Sonntag in Wien gegen Österreich und am Mittwoch in Belfast gegen Rumänien um einen versöhnlichen Nations-League-Ausklang. Nordirland liegt in Gruppe 1 von Liga B nach vier von sechs Runden mit nur einem Punkt am Tabellenende.

Baraclough wusste unmittelbar nach der Niederlage gegen die Slowakei noch gar nicht, mit welchen Kickern er die Reise nach Wien antreten wird. "Fünf oder sechs Spieler werden vielleicht nicht dabei sein, erst in den nächsten Stunden wissen wir mehr", sagte der Teamchef. Fraglich sind unter anderem Stuart Dallas wegen einer Ellbogenverletzung sowie Craig Cathcart und Paddy McNair wegen Muskelproblemen.

Ins Flugzeug steigen wird wohl Kyle Lafferty, obwohl seine Schwester Sonia erst vor einer Woche im Alter von 41 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben ist. Trotz des tragischen Todesfalls war der Stürmer gegen die Slowakei im Einsatz und hatte in der 90. Minute mit einem Stangenschuss Pech. "Das zeugt von seiner Größe, wenn er so kurz nach diesem Verlust bereit ist, alles für sein Land zu geben", meinte Baraclough. (APA; 13.11.2020)