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Nintendo liebt es, Kindheitserinnerungen aufleben zu lassen. Alte Konsolen wie das NES wurden als Mini-Version neu aufgelegt und auf aktuellen Konsolen, derzeit etwa der Switch, kann man Klassiker aus der Videospiel-Urzeit jederzeit digital erstehen.

Mit dem "Game & Watch Super Mario Bros." geht man jetzt richtig weit in die Vergangenheit zurück und präsentiert drei Spiele-Klassiker auf einer Konsole, die man in dieser Form wohl nur als Sammler oder 40+ Gamer schon einmal in der Hand gehalten hat.

Nintendo

Ein kurzer Rückblick

Die Älteren erinnern sich. Bevor es Game Boy, Atari Lynx oder gar Smartphones gab, spielten die Kinder der 1980er Jahre auf LCD-Spielkonsolen von Nintendo. Der einfach zu merkende Name dieser digitalen Unterhaltungsgeräte: Game & Watch. 56 dieser "Konsolen" erblickten das Licht der Welt, allen voran das Spiel Ball, mit dem am 28. April 1980 dieser kleine Hype startete, der immerhin 11 Jahre dauern sollte.

Installiert war auf jeder Konsole immer nur ein Spiel, die Hardware dazu passend designt. Als einziges Bonus-Feature konnte jedes Gerät die Uhrzeit anzeigen, was den kreativen Namen Game & Watch erklärt.

Drei Klassiker installiert

Auf dem Gerät befinden sich drei Spiele. Das Original Super Mario Bros. und die japanische Fortsetzung Super Mario Bros. 2, auch unter dem Namen "The Lost Levels" bekannt. Das dritte Game heißt Ball und ist eine etwas angepasste Version des eingangs erwähnten Original Game & Watch Spiels. Hier stellt sich die Frage, warum die Game & Watch Version von Super Mario Bros. den Weg auf das Gerät nicht gefunden hat oder generell mehr Spiele installiert wurden. Platz dafür wäre.

Immerhin lassen sich alle Spiele wunderbar steuern und machen im Großen und Ganzen auch noch immer Spaß. Die Zielgruppe, die sich dieses Gerät holt, kennt aber wohl speziell die beiden Mario-Games ohnehin schon in und auswendig. Neuerungen sucht man vergebens. Es handelt sich um Emulationen der NES-Originale.

Die Verarbeitung ist mehr als gelungen
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Einziges Service-Feature ist die Möglichkeit ein Spiel zu verlasssen und ein anderes zu starten, ohne den alten Spielstand damit aufzugeben. Auch das Abdrehen der Konsole unterbricht euer Spiel nicht dauerhaft – sofern der Akku nicht ausgeht.

Nicht unterschlagen werden soll, dass der Tradition der Marke entsprechend auch eine Uhr-Funktion im Gerät verbaut ist, die mit einer eigenen Taste angewählt wird. Die Uhr wird in Mario-typischen Bauklötzen dargestellt, der Namensgeber läuft und springt permanent durch das Bild. Nintendo hat hier zusätzlich kleine Geheimnisse versteckt. Drückt ihr etwa A und B zur selben Zeit, werden die Klötze Golden. Drückt ihr die Time-Taste noch einmal, springt ihr in eine andere Welt. Es gibt noch weitere solche Gimmicks, aber auf die soll jeder Spieler selbst kommen.

Sammler haben solche Spielzeuge zum Fressen gern.
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Gut verarbeitet

Die Konsole selbst ist winzig, wenn man kein Kind mehr ist. Die Tasten verfügen allerdings über gute Druckpunkte und sind ordentlich verarbeitet. Hier braucht man keine Angst haben, dass durch das oftmalige Benutzen ein baldiges Ableben des Geräts vorprogrammiert ist. Das D-Pad selbst ist ebenfalls sehr klein geraten, aber reagiert auf jede Eingabe wunderbar präzise. Für knifflige Jump'n'Runs wie Super Mario Bros. ist das auch unbedingt notwendig.

Das Gerät ist sehr leicht und passt aufgrund der geringen Abmessungen in jede Hosentasche. Der Screen ist hell und egal bei welchen Lichtverhältnissen gut lesbar. Die Fotos zeigen nicht im Ansatz, wie klar das Bild tatsächlich ist. Geladen wird das Gerät über das beigelegte USB-C Kabel.

Der Preis liegt bei knapp 60 Euro, eine stolze Summe, die tatsächlich im ersten Schritt nur Fans und Sammler ansprechen wird. Das Gerät ist ab sofort erhältlich.

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Fazit

Braucht man das Game & Watch Super Mario Bros.? Nein. Macht es Spaß, unterwegs eine Runde Super Mario Bros. zu spielen? Sehr wahrscheinlich. Wie bei vielen Neuauflagen alter Nintendo-Konsolen ist auch dieses Stück Hardware primär ein Sammlerobjekt. Die gute Verarbeitung und der helle Screen machen Spaß, speziell wenn man in seiner Jugend ebenfalls ein oder zwei von diesen Geräten besessen hat. Ein paar Spiele mehr wären sicher eine Möglichkeit gewesen, die Langzeitmotivation länger am Leben zu halten, aber man soll auch nicht undankbar sein. Weihnachten ist ja auch bald. Dann muss man auch nicht die stolzen 60 Euro selbst zahlen. (Alexander Amon, 15.11.2020)