22 Menschen waren bei dem Angriff auf die Universität getötet worden.

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Kabul – Fast zwei Wochen nach einem tödlichen Angriff auf die Universität Kabul haben afghanische Sicherheitskräfte nach Angaben der Regierung den mutmaßlichen Drahtzieher gefasst. "Der Drahtzieher des Anschlags auf die Universität Kabul wurde festgenommen", teilte Vizepräsident Amrullah Saleh am Samstag auf seiner Facebook-Seite mit. Der Anschlag wurde demnach von einem Kämpfer geplant, der vom Haqqani-Netzwerk angeworben und bewaffnet wurde.

Drei Attentäter hatten am 2. November den Campus der Universität Kabul gestürmt und stundenlang um sich geschossen. 22 Menschen wurden bei dem Angriff getötet und 27 weitere verletzt. Die meisten der Opfer waren Studenten.

Vizepräsident Saleh und andere ranghohe Regierungsvertreter hatten kurz nach der Tat die radikalislamischen Taliban beschuldigt, mit denen die Regierung derzeit Friedensverhandlungen führt. Dann reklamierte aber die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) den Anschlag für sich. Das Haqqani-Netzwerk hat Verbindungen zu den Taliban und wird schon seit langem für Anschläge auf westliche Soldaten und Zivilisten verantwortlich gemacht. (APA, 14.11.2020)