Einkaufsstraßen in Österreich drohen bis zur Weihnachtszeit leer zu bleiben.

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Der zweite, harte Lockdown in Österreich steht bevor. Da ab Dienstag auch der Handel zum Großteil schließen muss, rückt Online-Shopping als einzige Alternative in den Vordergrund – und zieht somit auch den Handelsriesen Amazon abermals ins Rampenlicht. Wie gelingt jedoch der Online-Einkauf ohne die beliebteste Shopping-Plattform, die während der Pandemie ein Einkommen von 9.914 Euro pro Sekunde verzeichnete? DER STANDARD hat Tipps, Alternativen und Anlaufstellen gesammelt, die das regionale Shoppen im Internet ohne Amazon vereinfachen können.

Amazon ist nicht immer günstiger – Preise vergleichen

Wenn es ums online Einkaufen geht, macht Jeff Bezos' Handelsplattform seine Sache nahezu perfekt: Meist günstigere Preise, niedrige oder keine Lieferkosten, ein unkompliziertes Rückgabeverfahren, schneller Versand und eine sehr große Auswahl machen Amazon attraktiv. Dementsprechend schwierig scheint die Suche nach passenden Alternativen.

Bei vielen Kunden ist Amazon wegen scheinbar unschlagbarer Preisen beliebt. Oft lohnt es sich jedoch, Preisvergleichsportale wie Geizhals oder Idealo zurate zu ziehen. Dort wird schnell erkennbar, dass Amazon in Sachen Preis nicht immer an erster Stelle steht und Alternativen, die aus Österreich liefern, günstiger sein können. Beim Vergleich von Preisen macht man häufig mit österreichischen Shops wie 0815, 1a Shop, E-tec oder Akatronik Bekanntschaft.

Österreichische Onlineshop-Verzeichnisse

In Österreich ist die E-Commerce-Landschaft recht unübersichtlich. Es gibt verschiedene Möglichkeiten Online-Shopping ohne Amazon anzugehen. Eine davon ist bei Händlern oder Produzenten direkt zu bestellen. Die Google-Suche nach unscheinbaren Einzelhändlern oder regionalen Produkten kann sich durchaus als schwierig erweisen. Abhilfe sollen da verschiedene Onlineshop-Listen schaffen.

Erstellt werden diese teilweise von Marketingagenturen, die eine bessere Reichweite versprechen, oder Aktivistinnen, wie Autorin Nunu Kaller. "Nunus Ladenliste" führt alle österreichische Geschäfte an, die einen Onlineshop besitzen und kontaktlos liefern können. Sortiert werden können die Händler nach Kategorien wie Mode, Elektronik oder auch Dienstleistungen.

Auch der Österreichische Handelsverband hat eine Liste namens "Retail" zusammengestellt, auf der 5.000 Webshops aus Österreich kategorisiert und von A bis Z gelistet werden. Ebenfalls zu finden ist dort eine Liste österreichischer Online-Marktplätze.

Eine ähnliche Auflistung von regionalen Händlern mit Webshops bietet die niederösterreichische Agentur Edelweiss. Weitere Verzeichnisse tragen ähnliche Namen, etwa die "Shop-Liste" von Gorilla Network und das "Österreichische Online-Verzeichnis" der Agentur Medani. Zu Beginn der Pandemie gründeten die Buchhändler Thalia, Morawa und Libri die Initiative "Shop daheim", die ebenfalls den stationären Handel, der in Österreich und Deutschland liefert, auflistet.

Österreichische E-Commerce-Plattformen und Marktplätze

Wer sich nicht durch verschiedene Webshops klicken, sondern lieber auf einer regionalen Onlineplattform bestellen möchte, kann auch folgende Marktplätze ausprobieren. Zu unterscheiden ist zwischen Händlerplattformen, die überwiegend regionale Produkten anbieten, und Marktplätzen, die eine vielfältige, internationale Auswahl, ähnlich wie Amazon, vertreiben. Über die Onlineplattform "Do it fair" können österreichische Verkäufer nachhaltig produzierte Produkte verkaufen. Die Händlerplattform "Regionale Shops" aus der Steiermark bietet ebenfalls Produkte regionaler Händler an und listet auch touristische Angebote. Weitere Produkte aus Österreich sind bei "Beeanco", "My Product", "Goodity" und "Kauf regional" zu finden.

Österreichische Händlerplattform, die sich nicht auf regionale Produkte beschränken, sind beispielsweise Shöpping von der Post AG und All-I-Want. Wer geschlossene Restaurants während der Krise unterstützen möchte, kann Gutscheine kontaktlos bei "Vorfreude kaufen" bestellen.

Gebraucht kaufen

Auf Secondhand-Shopping muss während des Lockdowns nicht verzichtet werden. Über Plattformen wie Willhaben oder Kleiderkreisel (jetzt Vinted) können auch Gebrauchtgegenstände kontaktlos gekauft werden. Erneuerte, gebrauchte Elektronik kann beispielsweise bei Refurbed gefunden werden. Auch Thrift-Stores wie Burggasse 24, Vintage Fabrik, Babäm und Humana stellen mittlerweile Onlineshops zur Verfügung. (Tiana Hsu, 15.11.2020)