Bulgarien hat angekündigt, die EU-Beitrittsgespräche mit dem Nachbarn Nordmazedonien zu blockieren.

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Sofia – Bulgarien hat angekündigt, die EU-Beitrittsgespräche mit dem Nachbarn Nordmazedonien zu blockieren. Zwischen beiden Ländern müssten noch Streitigkeiten über Geschichte und Sprache geklärt werden, sagte Außenministerin Ekatarina Sachariewa am Sonntag. Die EU-Außenminister wollten das Thema eigentlich am Dienstag diskutieren. Für den Start von Beitrittsgesprächen ist Einstimmigkeit erforderlich.

Dialekt oder nicht

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hatte jüngst erklärt, sie setze darauf, dass die EU noch während der deutschen Ratspräsidentschaft Beitrittsgespräche beginnen könne. Bulgarien hatte bereits gedroht, das zu verhindern, sollte Nordmazedonien nicht anerkennen, dass dessen Sprache nur ein Dialekt des Bulgarischen sei. Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) hatte sich diese Woche zuversichtlich gezeigt, dass Sofia und Skopje ihren Konflikt rasch beilegen können.

Im Vorjahr hatte die nordmazedonische Regierung einen jahrzehntelangen Namensstreit mit Griechenland beendet, indem sie den offiziellen Landesnamen von Mazedonien auf Nordmazedonien änderte. Die Namensänderung war Voraussetzung für Beitrittsverhandlungen mit der EU. (APA, Reuters, 15.11.2020)