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Wer sein Wohnmobil auf Wechselnummer mit dem Ferrari betreibt, wird kein Problem haben, für Durchschnittsverdiener wird der Spaß zum finanziellen Stress.

Foto: Getty Images

Die Reisetätigkeit mit Wohnmobilen hat jüngst enorm zugenommen – mit zweistelligen Zuwachsraten im Verkauf neuer Wohnmobile. Dabei beginnt die Preisliste bei nicht gerade bescheidenen 60.000 Euro, nach oben offen. Kein billiger Spaß. Aufgebaut sind diese Autos auf den Chassis von Kleintransportern, vorzugsweise Fiat Ducato und dessen Derivaten. Es sind kleine Haushalte auf Rädern, mit Küche und Nassraum samt WC.

Mit diesem Boom dürfte jetzt Schluss sein, zumindest in Österreich. Da diese Fahrzeuge an die 3,5 Tonnen Gesamtgewicht haben und eine große Querschnittsfläche, weisen sie auch einen hohen CO2-Ausstoß aus. Das schlägt sich empfindlich auf die neue motorbezogene Versicherungssteuer, die für erstmalig zugelassene Fahrzeuge ab 1.10.2020 gilt. Von wenigen Hundert Euro pro Jahr steigt die Abgabe auf weit mehr als 2000 oder sogar mehr pro Jahr.

Übernachten in Quartieren ist umweltschonender

Wer sein Wohnmobil auf Wechselnummer mit dem Ferrari betreibt, wird kein Problem haben, für Durchschnittsverdiener wird der Spaß zum finanziellen Stress. Ein Wohnmobil ist ökologisch gesehen keine besonders gute Erfindung. Reisen mit leichtem Gepäck und Übernachten in Quartieren ist umweltschonender und billiger. Der Knackpunkt ist, dass der durch die neue Steuer beabsichtigte Umstieg auf alternative Antriebe bei Wohnmobilen schwer realisierbar ist, weil die Autos damit über 3,5 Tonnen erreichen und der Pkw-Führerschein nicht mehr ausreicht. Für Kleintransporter gelten übrigens weiterhin die alten Regeln. (Rudolf Skarics, 29.11.2020)