Gmail.

Grafik: Google

Google sammelt viele Daten: Zumindest an diesem Umstand gibt es keinen Zweifel. Ob das eher nützlich oder ärgerlich ist, ist dann aber schon wieder eine Frage der Sichtweise. Während die einen die darauf basierenden Features schätzen, sehen andere darin einen unzulässigen Eingriff in ihre Privatsphäre. Googles Lösung für diese Situation: Man will künftig den Nutzern zunehmend die Wahl lassen.

Übersicht

In einem Blogeintrag kündigt Google zentrale Privacy-Verbesserungen rund um die Gmail an. Künftig sollen all die smarten Features, die auf Basis der Auswertung der Mails der Nutzer angeboten werden, zentral deaktiviert werden können. Dazu gehören etwa Smart Compose oder auch die automatische Filterung der Inhalte in verschiedene Tabs wie Primary, Social oder Promotions. Ebenfalls in diese Kategorie gehört die smarte Auswertung gewisser Inhalte, etwa wenn zu einem Flug oberhalb des betreffenden Mails aktuelle Informationen angezeigt werden.

Mit diesen zwei Dialogen will Google künftig den Nutzern die Wahl für smarte Features und Integration mit anderen Diensten lassen.
Grafik: Google

Getrennt davon wird es noch einen zweiten Einstellungsdialog geben, der die Integration der Gmail-Daten mit anderen Google-Produkten wie Assistant, Maps oder auch Travel und Google Pay regelt. Google betont, dass all das genau genommen schon jetzt deaktiviert werden konnte, wenn man wusste, wo es zu schauen galt. Nun kann das aber in einem Schritt erfolgen. Damit folge man sowohl dem Feedback von Nutzern als auch jenem der Regulatoren.

Entscheiden statt "einfach da"

Google betont, dass man diese Richtung künftig auch bei anderen Produkten verfolgen will. Es gehe darum, dass sich die User explizit für solche smarten Features entscheiden, weil sie für sie nützlich sind – und nicht bloß weil sie da sind. Dass Google an entsprechenden Änderungen arbeitet, war bereits vor einigen Wochen anhand einer Codeanalyse der Gmail-App durchgesickert.

Wer sich gegen all dies Dinge entscheidet, werde auch weiterhin Gmail benutzen können, betont Google – aber eben ohne solche "smarte" Zusätze. Einmal mehr streicht man zudem heraus, dass schon jetzt Mails nie für Werbeauswertungen herangezogen werden – und zwar egal, ob man die smarten Features aktiviert hat oder nicht. (apo, 16.6.2020)