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Ein Datenklau in unbekanntem Ausmaß trifft die Videospiel-Branche.

Foto: Reuters/Issei Kato

Der Branchenriese Capcom, bekannt als Verleger erfolgreicher Spiele wie Resident Evil und Monster Hunter, wurde Opfer eines Hackerangriffs, dessen Ausmaß noch nicht genau bekannt ist. Bereits Anfang November sollen Mitarbeitern Unregelmäßigkeiten aufgefallen sein. In einer Presseaussendung teilt der Konzern mit, dass Mitarbeiter in den frühen Morgenstunden des 2. Novembers Verbindungsprobleme zum internen Netzwerk feststellten.

Ragnar Locker

Bei genauerer Untersuchung der Probleme stellte man fest, dass das System mittels einer Ransomware namens Ragnar Locker infiltriert wurde. Diese verschlüsselt Serverdaten mittels Modifikation, die nur mit dem richtigen Schlüssel entfernt werden kann. Die Angreifer hinterließen außerdem eine Textdatei mit einer Lösegeldforderung in Höhe von 11 Millionen US-Dollar, zu zahlen in Bitcoin, wie Bleeping Computer berichtete.

Ausmaß unbekannt

Inzwischen ist zwar klar, dass Capcom sich gegen die Zahlung der geforderten Geldsumme entschieden hat, wie groß der Schaden tatsächlich ist, weiß das Unternehmen allerdings noch nicht. Es könnte sich jedoch um bis zu 350.000 Personendaten aus Nordamerika und Japan handeln, die unter anderem Namen und Adressen beinhalten. Kreditkartendaten sollen laut Capcom keine gestohlen worden sein, da Zahlungen von einem externen Dienstleister durchgeführt werden.

Zahlungen von Google und Sony

Die Veröffentlichung der Unternehmensdaten erlaubt laut Golem auch einen Blick auf Deals mit Plattformbetreibern. Google soll demnach 10 Millionen US-Dollar dafür gezahlt haben, dass die Spiele Resident Evil 7 und 8 auch auf ihrer hauseigenen Plattform Stadia erscheinen. Sony legte dem Bericht zufolge scheinbar 5 Millionen US-Dollar für die Playstation VR- Umsetzung von Resident Evil 7 auf den Tisch. (mick, 20.11.2020)