Die Zahl der Mountainbiker wächst, das beschäftigt auch den Alpenverein.

Foto: Alpenverein / Norbert Freudenthaler

Innsbruck/Graz – Mountainbiken boomt, nicht erst seit der Corona-Pandemie. Für den größten Bergsportverband des Landes, den Österreichischen Alpenverein (ÖAV), ist dieser anhaltende Trend mit ein Anlass, im Zuge einer Online-Umfrage ein Stimmungsbild zum Bergradeln unter seinen Mitgliedern zu erheben, wie Rene Sendlhofer-Schag erklärt. Der Steirer ist seit heuer als Koordinator offiziell für das Thema Mountainbike beim ÖAV zuständig. Die Umfrage sieht er als "ersten Schritt", dem weitere folgen sollen.

Mountainbiken zählt wie Bergwandern und Klettern zu den Kernsportarten des ÖAV. Im Jahr 2015 hatte man bereits ein "Positionspapier" aufgesetzt, in dem etwa die Forderung nach Freigabe der Forststraßen enthalten war. Doch das Papier landete in einer Schublade, nachdem es vor allem bei Großgrundbesitzern auf wenig Gegenliebe stieß, wie Sendlhofer-Schag erzählt. Im Zuge der Corona-Krise sei der Nutzungsdruck aber erneut gestiegen, weshalb es auch einer klaren Positionierung des ÖAV bedürfe.

Umfrage auch für Nichtmitglieder offen

Genau das will der neue MTB-Koordinator mit der Umfrage erreichen. Sie steht online Mitgliedern, aber auch Nichtmitgliedern des ÖAV offen. "Der Alpenverein vertritt viele Interessen. Wir wollen von vorneherein niemanden ausschließen", erklärt Sendlhofer-Schag diesen Zugang. Der enorme Rücklauf von mehr als 5.000 Teilnehmern in den ersten Tagen – die Umfrage ist seit vergangenem Donnerstag online – zeige, dass man damit einen Nerv treffe.

Erhoben werden in der Umfrage, die rund zehn Minuten in Anspruch nimmt, die Bike-Gewohnheiten der Teilnehmenden, sofern man selbst aktiver Radler ist. Zudem werden das Wissen über die geltende Gesetzeslage sowie eigene Erfahrungen mit Mountainbikern oder anderen Erholungssuchenden abgefragt. Einen besonderen Stellenwert nimmt das Thema E-Mountainbike in der Umfrage ein.

Erste Ergebnisse Anfang 2021

Auf Basis der Antworten, so hofft Sendlhofer-Schag, werde man das existierende Positionspapier "nachschärfen". Dass man mit dem E-Mountainbike ein kontroverses Thema zur Diskussion stellt, ist ihm bewusst: "Das polarisiert, wie wir schon beim Deutschen Alpenverein beobachten konnten." Erste konkrete Ergebnisse der Umfrage sollen bis Anfang 2021 veröffentlicht werden. (Steffen Arora, 18.11.2020)