Einen Schlüsseldienst möchte eigentlich niemand benötigen, denn wenn man seine Dienste in Anspruch nehmen muss, liegt meist ein echter Notfall vor. Man hat nachts den Schlüssel verloren, die Tür ist mit dem Schlüssel auf der falschen Seite zugefallen oder der Schlüssel ist in der Tür abgebrochen und niemand sonst kann helfen. Schlüsseldienste in Österreich findet man am besten online oder im Branchenbuch. Vor der Bestellung aber immer Preise vergleichen, denn der Anruf beim Schlüsseldienst kann oft teuer werden. Man sollte auf jeden Fall vor einer Entscheidung für einen Anbieter auch im Notfall deutsche Schlüsseldienste im Vergleich online prüfen und erst dann eine Wahl treffen. Denn auch seriöse Anbieter nehmen natürlich einen Zuschlag für die Anfahrt in der Nacht oder die Nottüröffnung zu ungewöhnlichen Zeiten. Das gilt alles für herkömmliche Schlösser und Schließmechanismen mit mechanischem Schlüssel.

Der Trend zum Smart Home verändert jedoch Schließtechnik und Einbruchschutz gerade an der Haus- oder Wohnungstür grundlegend.

Galileo

Oft ist gar kein mechanisches Schloss mit einem mechanischen physischen Schlüssel mehr vorhanden. Hier einige Beispiele für smarte Türen, die bereits verkauft werden:

  • Tür öffnen per Smartphone: Die meisten der gängigen Lösungen beziehen Smartphones ein: Entweder schickt das Smartphone einen Befehl per Internetverbindung an eine Gegenanlage im Haus, die aufschließt oder eine SMS mit einmaligem Freischaltcode geht an das Smartphone geschickt oder eine App wie secuENTRY erledigt dieselbe Aufgabe.
  • Tür öffnen per NFC, Bluetooth oder GPS: Hier braucht man nicht zwangsweise ein Smartphone, denn auch andere Geräte können mit dieser Technik ausgestattet werden. Ein entsprechender Schlüsselchip kann mit NFC (Near Field Communication) verdrahtet sein, so dass nur Auflegen nötig ist (kennt man bereits von verschiedenen Hotels); alternativ gibt es diese Optionen auch mit Bluetooth-Schnittstelle oder als zusätzliche Sicherheit mit GPS-Funktion, so dass erst geprüft wird, ob das richtige Endgerät sich auch in räumlicher Nähe zum Schloss befindet oder die Öffnungsanfrage vielleicht doch von einem Hacker stammte.
  • Tür öffnen per Funk-Chip: Kennt man von vielen Autos bereits seit Jahren und geht jetzt auch beim Haus: elektronische Türschlösser arbeiten häufig mit RFID-Funkchips. Hier wird über normale Funkverbindung ein Code übermittelt und die Tür öffnet sich.
  • Tür öffnen per Fingerabdruck oder Videokamera: Was beim Smartphone bereits funktioniert geht auch bei Türen: Per Fingerabdruck-Sensor oder Gesichtserkennungs-Software werden Abdrücke oder Fotos gemacht und damit eine Person identifiziert. Häufig treten Probleme mit Fotos oder unfreiwillig diskriminierender Software bei Gesichtserkennung auf. Hier sollte also vor einem Kauf gegebenfalls noch gewartet werden.

Doch egal mit welcher Technik gearbeitet wird: In jedem Fall muss neue Hardware verbaut werden, damit alles funktioniert.

Smart Home meist noch Zukunftsmusik

Die große Mehrheit der Haustüren und Wohnungstüren ist auch im Zeitalter von Internet und Smart Home noch mit klassischen mechanischen Tür- und Schlosssystemen gesichert. Langfristig wird der Anteil an mechanischen physischen Schlüsseln aber zurückgehen. Dann wird der Schlüsselverlust im herkömmlichen Sinne oder der abgebrochene Schlüssel gar nicht mehr so häufig vorkommen. Somit müssen sich im Zuge der Digitalisierung auch Schlüsseldienste neu orientieren. 

Wenn eine durch Smart-Home-Software gesicherte und gesteuerte Tür nicht aufgeht, liegt vermutlich ein Software- oder Codierungsfehler vor. Hier nützt das herkömmliche Instrumentarium der Schlüsseldienste, die mit mechanischer Gewalt die Tür öffnen, nicht mehr aus. Auch wenn der Schlüsseldienst bei einer Türblockade aufgrund eines Ausfalls der Smart-Home-Software nicht helfen kann - in der Regel gibt es auch noch einen Notschlüssel für diesen Fall, der weiterhin physisch ist. Und dieses Türschloss kann der Schlüsseldienst auch weiterhin öffnen. Für die Instandsetzung des Smart-Home-Schlosses ist dann die Elektronikfirma am Tag zuständig. Für den Schlüsseldienst fiele also das lukrative Geschäft weg, noch in der Nacht vor Ort ein neues Ersatzschloss einzubauen.

Nicht nur der Schlüsseldienst, die ganze Sicherheitsbranche und Smart-Home-Industrie ist durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der anhaltenden Digitalisierung Änderungen unterworfen. Und diese Änderungen können Chancen sein. (Christian Allner, 20.12.2020)

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