Der Bulgare Nikolaj Mladenow soll neuer UN-Sondergesandter für Libyen werden.

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Genf – Der derzeitige UN-Beauftragte für den Nahen Osten, der Bulgare Nikolaj Mladenow, soll den Posten des Sondergesandten für Libyen übernehmen. Die Besetzung des Amtes werde nicht mehr blockiert, heißt es aus diplomatischen Kreisen. Ghassan Salamé, der letzte UN-Sonderbeauftragte für Syrien, war Anfang März aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Seitdem war der Posten unbesetzt.

USA lehnten andere Kandidaten ab

Die UN-Gesandte Stephanie Williams übernahm die Aufgaben übergangsweise und erzielte zuletzt eine Einigung auf Wahlen in Libyen im Dezember 2021. Die USA hatten mehrere von der Uno für den Posten vorgeschlagene Kandidaten abgelehnt. Als dann Mladenow ins Spiel gebracht wurde, blockierten die afrikanischen Staaten den Prozess – mit der Begründung, dass ein Afrikaner den Friedensprozess in Libyen leiten müsste.

Libyen ist seit dem Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 von gewaltsamen Konflikten und Machtkämpfen geprägt. Die von der Uno anerkannte Einheitsregierung in Tripolis befindet sich seit Jahren im Krieg mit General Khalifa Haftar, dessen Truppen große Gebiete im Osten und Süden Libyens kontrollieren und der eine im ostlibyschen Tobruq angesiedelte Gegenregierung unterstützt. (APA, 18.11.2020)