Der Schwarzarbeitsanteil am gesamten Bruttoinlandsprodukt liegt nun bei 7,15 Prozent.

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Wien – Der Pfusch in Österreich legt heuer noch viel deutlicher zu als zuletzt erwartet. Der Linzer Ökonom Friedrich Schneider hat seine entsprechende Studie aktualisiert und sieht die Schattenwirtschaft nun auf 25,7 Milliarden Euro ansteigen. Damit erfährt der Schwarzarbeitsanteil am gesamten Bruttoinlandsprodukt (BIP) eine Erhöhung auf 7,15 Prozent. "Es wird ganz massiv versucht, Einkommensverluste durch zusätzlichen Pfusch zu kompensieren", sagt Schneider im Gespräch mit der APA.

Wie DER STANDARD bereits im Sommer berichtete, hatte der emeritierte Universitätsprofessor zum Jahresanfang noch mit einem Schwarzarbeitswert von 22,9 Milliarden Euro gerechnet und vor kurzem mit 24,7 Milliarden Euro. Damit wäre der Anteil des Pfuschs am BIP bei 6,4 Prozent gelegen.

"Jeder, der kann, arbeitet schwarz", so Schneider. "Wenn noch mehr versuchen, sich so etwas dazuzuverdienen, kann das auch noch dazu führen, dass der Pfusch günstiger wird." Die Schattenwirtschaft selbst wächst Schneiders Berechnungen zufolge im Vergleich zum Vorjahr um 12,2 Prozent. "Das ist seit dem Jahr 2001 der stärkste von mir gemessene Anstieg. Der Grund für diese große Steigerung liegt wesentlich im starken Anstieg der Arbeitslosigkeit und der Kurzarbeit und dem allgemeinen wirtschaftlichen Einbrechen." (APA, red, 19.11.2020)