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Achtung vor der Einäscherung.

Foto: Markus Scholz/dpa

Mistelbach/Korneuburg – Ein Bestatter aus dem Bezirk Korneuburg hat die falsche Leiche aus dem Landesklinikum Mistelbach abgeholt und einäschern lassen. Als ein anderer Bestatter vergangene Woche ebendiesen Verstorbenen abholen wollte, bemerkten die Mitarbeiter der Pathologie, dass dieser nicht mehr da war, bestätigte Rainer Wernhart, Sprecher der Bestatterinnung. Es stellte sich heraus, dass der Tote bereits eingeäschert worden war.

Vieraugenprinzip

Bei der Übergabe einer Leiche, bei der sowohl Prosektur als auch Bestatter Hand- und Fußzettel mit Namen und Geburtsdatum der verstorbenen Person kontrollierten, gelte laut Wernhart ein Vieraugenprinzip. Weil Mitarbeiter von Bestattungsunternehmen die Spitäler wegen des Coronavirus aktuell nicht betreten dürften, finde dies jedoch nicht mehr gemeinsam statt. Der Leichnam werde stattdessen durch eine Schleuse übergeben. "Beide Instanzen müssen sich versichern, dass sich die richtige Person im Sarg befindet", so Wernhart. Die konkrete Übergabe mache jedes Krankenhaus "ein bisschen anders".

"So etwas darf nicht passieren", sagte Wernhart dem ORF. Gleichzeitig meinte er aber: "Auch hier arbeiten Menschen."

Die Angehörigen des fälschlicherweise eingeäscherten Verstorbenen wurden psychologisch betreut, berichtete der Sprecher. Die Urne sei beigesetzt worden. Das Spital habe bereits den Hinterbliebenen "tiefes Bedauern und Beileid" ausgesprochen, berichteten Medien. (APA, red, 19.11.2020)