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Facebook-Mitarbeiter fordern gerechtere Behandlung.

Foto: Reuters/Dado Ruvic

Über 200 Content-Moderatoren aus der ganzen Welt haben sich am Mittwoch in einem offenen Brief an die Geschäftsführung von Facebook gewandt. Der Vorwurf: Trotz des hohen Gesundheitsrisikos seien sie gezwungen worden, für ihre Arbeit in die Büros zurückzukehren.

Hauptaufgabe der meist über Sub-Auftraggeber bei Facebook angestellten Moderatoren ist das Auffinden und Löschen gewaltvoller, oft verstörender Inhalte, die gegen die Nutzungsbedingungen der Plattform verstoßen. Während der Pandemie sei ihre Arbeitslast enorm angestiegen, mehr Unterstützung oder einen Gehaltszuschuss erhielten sie hingegen nicht.

Doppelte Belastung

Das Home Office-Verbot setze sie nun doppelt unter Druck, sagen die Unterzeichner des Briefs. Abgesehen von der psychischen Belastung, die ihre Arbeit grundsätzlich mit sich bringe, riskiere Facebook nun auch noch ihr Leben. Dabei wurden bereits in mehreren Facebook-Büros, unter anderem in Irland, Deutschland, Polen und den USA, Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet.

Mehrere Forderungen

Gegen Ende des Schreibens formulieren die Autoren deshalb mehrere Forderungen. Unter anderem wird verlangt, weiterhin von zuhause arbeiten zu dürfen. Aber auch eine Gefahrenzulage und sowohl bessere Krankenversicherungen als auch psychiatrische Unterstützung wollen die Moderatoren von der Führungsriege. Der New York Times teilt Facebook diesbezüglich mit, dass ein offener interner Dialog bestehe und Diskussionen wie diese ehrlich geführt werden müssten. Jedoch würden klare Gesundheitsvorschriften bestehen, um stets eine Sichere Arbeit zu gewährleisten. (mick, 20.11.2020)