Die drei Runen haben Bezug zum Nationalsozialismus und sind verboten.

Foto: Olga Voglauer

Die Grüne-Nationalrätin Olga Voglauer hat bei der Staatsanwaltschaft Anzeige eingebracht.

Foto: APA / HANS KLAUS TECHT

Im Gespräch mit dem ORF bestritt einer der beiden Eigentümer nicht, die Runen eingefräst zu haben.

Foto: Olga Voglauer

Klagenfurt – Die Kärntner Grünen-Nationalrätin Olga Voglauer hat Anzeige gegen zwei ehemalige Kärntner Politiker sowie Unbekannt eingebracht. In der Sachverhaltsdarstellung, die der APA vorliegt, geht es um drei Runen, die in ein Holztor gefräst sind, das auf einem Grundstück der beiden steht. Diese Runen – eine "Wolfsangel", eine Sigrune und eine Odalrune – haben allesamt Bezug zum Nationalsozialismus. Unklar war allerdings, wer die Symbole angebracht hat.

"Es handelt sich dabei um Embleme/Symbole von nach dem Verbotsgesetz verbotenen Organisationen", schreibt Voglauer in der Sachverhaltsdarstellung vom Mittwoch. Laut dem Abzeichengesetz dürften sie "weder getragen noch zur Schau gestellt, dargestellt oder verbreitet" werden. Doch genau das passiere in diesem Fall: Die Symbole seien von einem Radweg, der direkt am Tor vorbeiführe, gut zu erkennen.

Drei Symbole der NSDAP

Was die einzelnen Symbole angeht, so sei die "Wolfsangel" in Zusammenhang mit der Hitlerjugend und von der 2. Panzerdivision der Schutzstaffel (SS) verwendet worden. Die Sigrune sei als Emblem des Deutschen Jungvolks und der Hitlerjugend verwendet worden, auch die SS habe sich dieses Zeichens bedient. Die Odalrune sei von SS-Freiwilligenverbänden verwendet worden.

Schwer ins Gewicht falle, so Voglauer weiter, dass gleich drei Symbole zu sehen sind, die von Parteiorganisationen der NSDAP verwendet wurden. Daraus könne abgeleitet werden, "dass die eingefrästen Embleme/Symbole wohl dazu dienen, nach außen nationalsozialistisches Ideengut zu propagieren".

Laut ORF Kärnten hat die Bezirksbehörde mittlerweile die Anzeige erhalten und will in den nächsten Tagen die Grundstückseigentümer um eine Stellungnahme bitten. Im Gespräch mit dem ORF bestritt einer der beiden Ex-Politiker nicht, die Runen eingefräst zu haben, mit Nazisymbolen hätten diese aber nichts zu tun – offiziell sagte er aber zu der Anzeige nur "Keine Stellungnahme". (APA, 21.11.2020)