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Die Staats- und Regierungschefs arbeiten daran, die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Noch-Präsident Trump arbeitet an seinem Golfplatz.

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Der G20-Gipfel wird dieses Mal von Saudi-Arabien ausgetragen, findet allerdings nur virtuell statt.

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Washington – Der amtierende US-Präsident Donald Trump hat das Gipfeltreffen der G20-Staaten vorzeitig verlassen und ist zu einem seiner Golfplätze gefahren. Nach weniger als zwei Stunden in der Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs verließ Trump das Weiße Haus am Samstagmorgen (Ortszeit), um zu seinem Golfclub im benachbarten Bundesstaat Virginia zu fahren, wie mitreisende Journalisten berichteten.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ließ Trump sich zeitweise von Finanzminister Steven Mnuchin und seinem Wirtschaftsberater Larry Kudlow vertreten. Bei bisherigen G20-Gipfeln sprangen Finanzminister häufiger für ihre Chefs ein, zum Beispiel wenn diese parallel zu den Sitzungen bilaterale Gespräche führten.

Parallel zum Auftakt des Gipfels meldete sich Trump mit mehreren Tweets zum angeblichen Wahlbetrug in den USA zu Wort. Er schrieb unter anderem über den "massiven und beispiellosen Wahlbetrug". Twitter verpasste den Nachrichten umgehend Warnhinweise, wonach es sich dabei um "umstrittene" Behauptungen handelte. Trump hat bisher keine stichhaltigen Beweise für seine Vorwürfe vorgelegt und in der Sache bereits mehrere Prozesse verloren.

Globale Verteilung von Impfstoff

Die G20-Staats- und Regierungschefs sichern ärmeren Ländern den Zugang zu Corona-Impfstoffen, Medikamenten und Tests zu. In einem Entwurf für die am Sonntag geplante Abschlusserklärung heißt es, die Gruppe werde keine Mühen scheuen, dass alle Menschen einen "bezahlbaren und gerechten" Zugang zu den Mitteln bekämen.

Saudi-Arabiens König Salman äußerte sich im Vorfeld in diese Richtung. Als Gipfel-Gastgeber mahnte er, dass genug bezahlbarer Impfstoff für Entwicklungsländer zur Verfügung stehen müsse. US-Präsident Donald Trump lobte nach Teilnehmerangaben in seinem Beitrag dagegen vor allem das amerikanische Vorgehen in der Corona-Krise und sagte, dass die US-Unternehmen Moderna und Pfizer Impfstoffe entwickelt hätten. Pfizers deutschen Partner Biontech erwähnte er nicht.

Virtuelles Treffen

Das zweitägige Treffen der Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer findet diesmal wegen der Corona-Krise nur virtuell statt. Ausgetragen wird es von Saudi-Arabien. Gemeinsam repräsentieren die Mitglieder der G20 mehr als 85 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung und zwei Drittel der Weltbevölkerung. Hauptthemen sind der Kampf gegen die Pandemie, der damit verbundenen Wirtschaftseinbruch sowie der Klimawandel. Trump traf dabei – online – erstmals auf andere Regierungschefs wie Kanzlerin Angela Merkel, die bereits Joe Biden zum Sieg bei der US-Präsidentenwahl gratuliert haben.

Chinas Präsident Xi forderte auch eine internationale Zusammenarbeit, um internationale Reisen in der Corona-Krise einfacher zu machen. China werde einen Vorschlag vorlegen, wie Reisende mit digitalen Gesundheitscodes nachweisen könnten, dass sie negativ getestet wurden. Russlands Präsident Wladimir Putin bot den in seinem Land entwickelten Impfstoff Sputnik V an und betonte, die Forscher seien dabei, einen zweiten und dritten Corona-Impfstoff zu entwickeln. Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wiederum forderten eine stärkere finanzielle Unterstützung der bereits existierenden internationalen Covax-Initiative, die Corona-Impfstoffe auch für Entwicklungsländer zur Verfügung stellen soll. (APA, red, 21.11.2020)