"Die Ferien des Monsieur Murot" heißt der neue "Tatort" mit Ulrich Tukur. Darum geht es: Im Urlaub lernt Felix Murot aufgrund einer kuriosen Verwechslung seinen Doppelgänger – Walter Boenfeld – kennen. Tags darauf wacht Murot mit einem üblen Kater und in den Kleidern Boenfelds auf und muss feststellen, dass Walter noch in der Nacht auf der Landstraße totgefahren wurde. War es seine Frau Monika, von der Walter letzte Nacht noch behauptet hatte, sie wolle ihn umbringen?

So entscheidet Murot, seinen Alltag als Kommissar vorübergehend zurückzulassen, in das Leben seines Zwillings einzutauchen und undercover zu ermitteln. Dabei verliebt Murot sich zunehmend mehr in den Gedanken, sein altes Leben zurückzulassen. Aber so leicht lässt Magda Wächter ihren Chef nicht davonkommen.

Foto: ORF/ARD/HR/Bettina Müller

Von "Experimentierwochen beim Tatort" schreibt Birgit Baumann im TV-Tagebuch des STANDARD: "In Münster geisterte Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) als Untoter durchs Bild, in Dresden spukte es noch mehr. Und auch diesen Sonntag läuft es ganz und gar nicht nach klassischem Muster ab. Das ist gut. Zudem macht es Spaß mitanzusehen, wie Murot ahnungslos durch ein fremdes Leben tappt, wo überall ihm unbekannte Fallen (Geliebte, Geldgeschäfte) lauern und die Frauen langsam Verdacht schöpfen.

Als Draufgabe bekommt man auch diesmal wieder eine Hommage an einen Filmklassiker – natürlich an Die Ferien des Monsieur Hulot von Jacques Tati. Da darf eine Reminiszenz an das legendäre Tennisspiel nicht fehlen, das auch Murot ganz bravourös meistert und das ihn "seiner" Ehefrau wieder näherbringt, als ihm lieb sein darf. So können Ferien gerne sein."

Foto: ORF/ARD/HR/Bettina Müller

Auch Christian Buß, der "Tatort"-Kritiker des "Spiegel", ist begeistert und vergibt 9 von 10 Punkten: "Ich ist ein anderer: Tukur swingt und trinkt sich in Topform durch eine weitere metaphysische Kriminalkomödie."

Positiv fällt auch das Resümee der "Augsburger Allgemeinen" aus: "Mit dem Titel 'Die Ferien des Monsieur Murot' greift der Wiesbaden-Tatort einmal mehr zum cineastischen Zitat. Mehr noch als an die klassische französische Komödie über die Ferien des Monsieur Hulot erinnert er allerdings an das "doppelte Lottchen" – wenn auch deutlich mörderischer und erwachsener als das Original.

Nachdem Tukur seine darstellerische Vielseitigkeit im vergangenen Jahr in der "Tatort"-Variante von "Und täglich grüßt das Murmeltier" in immer neuen Varianten eines Todes unter Beweis stellen konnte, haben die Drehbuchautoren Ben Braeunlich und Grzegorz Muskala (Muskala führt auch Regie) diesmal eine Doppelrolle für den Murot-Darsteller geschrieben."

Und was meinen Sie? Top oder Flop? (red, 22.11.2020)

Foto: ORF/ARD/HR/Bettina Müller