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Brände bei Smartphones finden meist explosionsartig statt, insofern gilt es, rasch richtig zu reagieren.

Foto: Shawn L. Minter / AP

Statistisch gesehen ist die Chance, dass der Akku eines Smartphones oder Laptops in Flammen aufgeht, relativ gering. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Hersteller in den vergangenen Jahren einiges unternommen haben, um entsprechende Vorfälle zu verhindern. Fast schon vergessen scheinen jene Zeiten, in denen alle paar Monate irgendein Laptophersteller die Akkus eines seiner Geräte wegen akuter Brandgefahr zurückrufen mussten. Auch Samsungs mehrfaches Versagen rund um das Galaxy Note 7 blieb glücklicherweise eine Ausnahme.

All das ändert aber nichts daran, dass Energiespeicher per se mit einem gewissen Risiko verbunden sind. Immerhin speichern sie, wie der Name schon sagt, Energie, und zwar jede Menge davon. Bei help.orf.at kann man nun mit einigen Tipps aufwarten, wie der Akku geschont werde kann – und wie man dann im Fall des Falles am besten reagiert.

Zyklen

Zunächst sei eine physische Realität in Erinnerung gerufen: Die Lebensdauer von aktuellen Lithium-Ionen-Akkus ist stark begrenzt. Nach 600 und 1.000 Ladezyklen ist üblicherweise Schluss. Irgendwo in diesem Bereich zeigen sich dann gröbere Probleme, das reicht von einer massiven Reduktion der Kapazität über Akkuabstürze, wenn die Laufzeit plötzlich von 30 Prozent auf null fällt – oder eben bis zum Totalausfall. Das heißt auch: Wer etwa ein Smartphone intensiv nutzt, wird nicht darum herumkommen, den Akku nach zwei bis drei Jahren auszutauschen.

Trotzdem gibt es ein paar Dinge, auf die man achten sollte, wenn man will, dass der Akku möglichst lange durchhält. So verweist etwa Armin Kaltenegger, Leiter des Forschungsbereichs Eigentumsschutz im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV), darauf, dass der ideale Ladezustand eines Smartphones zwischen 20 und 80 Prozent liegt. Wer also sowohl die komplette Voll- als auch Entladung verhindert, der kann damit den Akku schonen.

Generell muss aber betont werden, dass solche Fleißaufgaben heutzutage nur mehr wenig Unterschied ausmachen. Das liegt daran, dass das Smartphone ohnehin von selbst danach trachtet, die extremsten Enden des Ladezustands zu verhindern. So ist der Smartphone-Akku eigentlich auch dann nie wirklich zu 100 Prozent vollgeladen, wenn die Software des Geräts dies so ausweist. Umgekehrt wird üblicherweise auch eine komplette Entladung verhindert, das Smartphone schaltet sich also ab, bevor der Akku wirklich leer ist. Das ist auch wichtig, da eine komplette Entladung zu einer – minimalen, aber doch – Beschädigung führt.

Ladegerät prüfen

Ein weiterer Tipp des Experten: Oftmals erweist sich bei Akkudefekten nicht das Smartphone selbst, sondern das Ladegerät als Ursache. Wenn man bemerkt, dass das Gerät nicht mehr zuverlässig lädt, ist es an der Zeit, Kabel und Ladegerät zu überprüfen. Kabelbrüche oder Wackelkontakte können nicht nur für sich selbst zu einer Gefahr werden, sie können auch das Smartphone schädigen.

Schnelle Reaktion

Sollte sich dann doch einmal ein Brand entwickeln, heißt es schnell reagieren. Das bedeutet auch, die Vorzeichen zu erkennen, denn Akkubrände kündigen sich oftmals an. Beginnt sich der Akku aufzublähen, ist das ein Alarmzeichen, auch wenn das nicht notwendigerweise sofort zu einem Brand führt. Spätestens wenn dann ein Brandgeruch oder gar Rauch wahrnehmbar wird, ist schnelle Reaktion gefragt. Das bedeutet: das Gerät sofort abstecken und sich entfernen. Versuche, das Gerät in so einer Situation noch zu evakuieren, sollte man hingegen lieber unterlassen, da die Gefahr bestünde, dass es in der Hand explodiert.

Anschließend gilt es die Brandstelle zu isolieren, etwa indem man einen Metallkübel oder auch einen Kochtopf überstülpt. Besser ist natürlich eine Löschdecke, so eine solche vorhanden ist. Kleine Brände lassen sich mit Wasser oder einem Feuerlöscher beenden. Wer sich unsicher ist, wie sich die Situation entwickelt, der kann auch bei der Feuerwehr Rat einholen – ist der Brand nicht unter Kontrolle, ist das ohnehin dringend zu empfehlen.

Minimierung

Wer eine größere Ausbreitung verhindern will, der kann schon im Vorfeld auf gewisse Dinge achten, wie Kaltenegger betont. Wird das Gerät nur auf nicht brennbaren Unterlagen geladen, ist das Risiko erheblich geringer. Also etwa auf einem Glastisch oder einem Metalltablett. Nicht zu empfehlen ist hingegen das Aufladen auf einer Couchlehne oder in der Nähe von Vorhängen, da beide üblicherweise aus leicht brennbaren Materialien sind. (red, 23.11.2020)