Die Bearbeitungssoftware GIMP feiert ihren 25. Geburtstag.

Foto: Manakas/STANDARD

Wer das Internet auf der Suche nach den besten Programmen zur Fotobearbeitung durchforstet, wird mit großer Sicherheit als erstes auf die bekannten Größen wie Lightroom und Photoshop oder den Konkurrenten Capture One stoßen. Allerdings gibt es mit GIMP eine nicht zu missachtende, kostenlose Alternative zum Photoshop-Abonnement, die anfangs nur als Studienarbeit gedacht war.

Denn am 21. November 1995 veröffentlichen die beiden Berkley-Studenten Peter Mattis und Spencer Kimball die erste Betaversion ihres Studienprojekts für die Betriebssysteme Linux, Solaris und Unix. Dabei stoßen sie auf großes Interesse, das GIMP bis heute eine weltweite Community beschert, die an der stetigen Weiterentwicklung des Programms arbeitet.

Konstante Entwicklung

Bereits im darauffolgenden Jahr veröffentlichten sie die erste offizielle Version mit der Versionsnummer 0.54, die am Vorbild von Photoshop 3 ein Plug-In-System, die Möglichkeit des beliebigen Rückgängigmachens und Wiederholens und die freie Einstellung der Farbkanäle mit sich brachte. Die 1996 mit Version 1.0 hinzugefügte Speicherverwaltung ermöglichte Interessierten, nun auch große Bilddateien zu öffnen. Außerdem erweiterten die Programmierer ihre Software um ein eigenes Dateiformat mit dem Namen XCF.

Auch bezüglich der Benutzeroberfläche ähneln sich GIMP und Photoshop.
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Inzwischen ist GIMP mit Support für Windows und macOS auch für die breite Masse erhältlich und der Funktionsumfang in den letzten 25 Jahren deutlich gewachsen. Durch den 2018 durchgeführten Umstieg auf die Generic Graphics Library (GEGL), die das nicht-destruktive Arbeiten und die Unterstützung für Rohdatenformate von Kameras mit sich bringt, ist GIMP inzwischen als echte Alternative zu Photoshop wahrzunehmen.

Pläne für die Zukunft

Freiwillige auf der ganzen Welt widmen jedoch weiterhin ihre Freizeit dem Projekt, der Großteil des Codes kommt inzwischen aus Europa, wo die derzeitigen Betreuer der Bearbeitungssoftware leben. Auch in Zukunft soll der Funktionsumfang erweitert werden, laut einer bereits veröffentlichten Entwicklerversion ist zum Beispiel eine verbesserte Unterstützung von Grafik-Tablets in Arbeit. (red, 23.11.2020)