Wien – Der von der Razzia gegen die Muslimbrüder betroffene Salzburger Politologe Farid Hafez wehrt sich gegen den Vorwurf, er habe das Vorgehen der Polizei mit den NS-Novemberpogromen verglichen. Er hatte in einem Online-Artikel für eine Islamophobie-Initiative der Georgetown University kritisiert, dass die Aktion ausgerechnet am Jahrestag der sogenannten "Kristallnacht" stattgefunden hat. Es handle sich nicht um eine Gleichsetzung, beteuerte Hafez am Montag im Ö1-"Mittagsjournal".

Farid Hafez will keinen Vergleich zwischen den Razzien gegen Muslimbrüder und den Pogromen gegen Juden gezogen haben.
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"Ich finde es auch nicht richtig, so etwas gleichzusetzen, das würde ich so auch nicht tun", reagierte Hafez auf Empörung über seine Aussagen am Wochenende, allen voran durch Kultusministerin Susanne Raab und Innenminister Karl Nehammer (beide ÖVP). Gleichzeitig erneuerte der in Salzburg tätige Politikwissenschafter aber seine Kritik am Vorgehen der Polizei und der Politik. Denn weder der "politische Islam" noch die Zugehörigkeit zur Muslimbruderschaft seien in Österreich ein Straftatbestand. (APA, 23.11.2020)