Dieses Jahr müssen Händler mit Online-Angeboten werben.

Foto: AFP/Gabriel Bouys

Die US-amerikanische Tradition des Black Friday hat schon vor Jahren auch Europa überrollt. In den USA ursprünglich nur für den ersten Freitag nach dem Thanksgiving-Fest angesetzt, ziehen sich Rabattaktionen inzwischen teilweise über mehrere Wochen. Dieses Jahr muss die Schnäppchenjagd pandemiebedingt online stattfinden.

Käufer sollten jedoch auf der Hut sein, denn nicht alles, was als Angebot beworben wird, spart tatsächlich Geld – manchmal sind Artikel sogar teurer. Ein üblicher Trick der Händler ist es, als Ausgangspreis die unverbindliche Preisempfehlung der Hersteller anzuzeigen, von der dann Rabatte abgezogen werden. Andere Anbieter erhöhen in der Zeit vor Black Friday schlicht die Preise, um dann ein umso großzügiger wirkendes Schnäppchen präsentieren zu können.

Durchaus Ersparnisse möglich

Ist man aufmerksam und vergleicht Preise, ist Sparen jedoch durchaus möglich, stellt die Preisvergleichsplattform Idealo nach Analyse der Durchschnittspreise des letzten Jahres fest. Größtes Schnäppchen waren demnach mit 18 Prozent Rabatt Spiele für die Playstation 4, aber auch Kopfhörer, Fernseher und Staubsauger konnten vergleichsweise besonders günstig erworben werden.

Wer sichergehen will, dass ein Rabatt tatsächlich Geld spart, kann das zum Beispiel mit Brower-Tools wie Keepa überprüfen.

Geschenkkarten für Apple-Fans

Apple bietet Interessierten auch dieses Jahr keine vergünstigten Produkte an. Stattdessen werden Nutzer mit unterschiedlich wertvollen Geschenkkarten für den eigenen Store gelockt, die man beim Kauf eines Macbooks, iPads oder iPhones erhält. Der Kauf im Apple Store lohnt sich als Sparmaßnahme dementsprechend nicht wirklich, es sei denn man plant, weitere Produkte des Konzerns zu erwerben.

Black-Friday-Woche im Fachhandel und bei Amazon

Der Online-Händler Amazon hat dank seiner monopolartigen Stellung bekanntermaßen die vermutlich größte Produktauswahl. Angebote gibt es dementsprechend in allen möglichen Kategorien. Am prominentesten bewirbt der Versandriese jedoch die hauseigenen Geräte Amazon Echo und Fire TV. Die Aktion wird noch bis zum 30. November andauern.

Ähnlich sieht es bei den lokalen Elektronikketten wie Mediamarkt, Conrad und McShark aus, die erneut mit mehrtägigen Angeboten für vergünstigte Geräte werben. Angebote mehrerer Shops werden zudem auf der Seite blackfridaysale.at zusammengetragen.

Angebote im Mobilfunkbereich

Die heimischen Mobilfunkanbieter kombinieren unterdessen ihre Weihnachtsangeboten mit speziellen Deals zum Black Friday. A1 bietet auf seiner Webseite zum Beispiel vergünstigte Smartphones an, "3" wirbt nebst Weihnachtstarifen mit rabattiertem Zubehör und Magenta lockt mit 20 Prozent Rabatt auf die Grundgebühr bei Tarifen mit Smartphone.

Beim Einkauf an die Umwelt denken

Im Zuge der weit verbreiteten Rabattaktionen kommt vor allem Kritik an Amazon auf. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnt vor umweltschädlichen Impulskäufen und daraus resultierenden Retouren. Amazon zerstöre noch immer häufig zurückgeschickte Artikel, anstatt sie weiterzuverkaufen, so der Vorwurf der Aktivisten.

Zudem rief die deutsche Gewerkschaft Verdi Amazon-Mitarbeiter zu dreitätigen Streiks rund um den Black Friday auf. Sie kritisieren, dass der Konzern seit Jahren die geforderte tarifvertragliche und existenzsichernde Entlohnung ablehne.

Wollen Schnäppchenjäger beim Einkauf tatsächlich etwas Geld sparen, sollten sie jedoch vor allem nicht auf Preisvergleiche verzichten. (mick, 26.11.2020)