Larissa Marolt im Baumarkt.

Foto: ORF

Auf ORF 1 gibt es ein neues Dokutainment-Format. Schönes Wort, das gleich sagt, worum es geht: was Seriöses, aber mit Spaß. Präsentatorin Larissa Marolt, bekannt aus Austria’s Next Topmodel, und ihr A Team haben sich einiges vorgenommen: Man will sich wöchentlich gesellschaftspolitisch relevanten Themen widmen und dabei nicht nur "Bewusstsein schaffen, sondern anhand außergewöhnlicher, emotionaler und überraschender Aktionen nachhaltig etwas bewegen".

Umarmen geht nicht

Das schaut dann so aus: Müll von einer illegalen Deponie in der Nähe von Haag wird in den dortigen Tierpark verfrachtet. Tiere und Besucher wundern sich. Danach organisiert das A Team eine "Lange Nacht des Sperrmülls". Lange Autoschlangen, voller Erfolg. Larissa Marolt wird noch munterer. So geht’s weiter: Bewusstseinsbildung auf der Mahü, wo eine Oma junge Passanten verführt, ein Hassposting an Marolt zu verschicken. Ein paar lehnen das ab! Marolt will sie umarmen, darf aber nicht, weil: Corona. Nachhaltiger Lösungsvorschlag des A Teams: ein Stopp-den-Hass-Emoji posten, wenn man auf ein grausliches Posting trifft.

Der Höhepunkt zum Schluss: Wie bringt man in finsteren Zeiten Menschen zum Lachen? Indem Marolt ihnen in einem Baumarkt via Lautsprecher Komplimente macht. Alle lächeln. Geht doch! Sie will wieder umarmen, darf aber nicht, weil – eh schon wissen.

Gänsehaut

Überwältigt davon, wie einfach die Welt wird, wenn alle nur Gutes wollen, schaltet man auf ORF 2 um, zum Finale der Galanacht für Licht ins Dunkel. Andrea Bocelli singt, die Spenden fließen, die Moderatorin kriegt Gänsehaut. Der Moderator will am liebsten jemanden umarmen. Darf er aber nicht, weil – eh schon wissen. Ich geh’ jetzt meinen Polster umarmen. (Petra Stuiber, 26.11.2020)