Schauspieler Samuel L. Jackson begibt sich anhand seiner eigenen Geschichte auf die Spuren des transatlantischen Sklavenhandels.

Foto: History

Was heute ein Tropenparadies mit Traumstränden ist, war vor 200 Jahren die Hölle auf Erden: Gabun. Das zentralafrikanische Land ist die Heimat der Vorfahren des US-Schauspielers Samuel L. Jackson. Für die Dokuserie "Enslaved – Auf den Spuren des Sklavenhandels" reist er nach Gabun, um sich auf die Suche nach seinen Wurzeln zu begeben, und steuert dabei auch die Iguela-Lagune im Loango-Nationalpark an. Von dort aus wurde über eine Million Menschen als Sklaven nach Amerika, Brasilien und Kuba verschifft. Doch viele der Entführten kamen nicht einmal an. Sie ertranken im Meer.

Schwerpunktreihe "Black History Matters"

"Enslaved – Auf den Spuren des Sklavenhandels" rekonstruiert in sechs Teilen die Geschichte der transatlantischen Barbarei, der allein rund 2,5 Millionen Menschen zum Opfer fielen, weil die Schiffe, auf denen sie transportiert werden sollten, sanken. Das Meer war Tatort und Friedhof zugleich. Der Pay-TV-Sender History zeigt die Dokuserie als deutsche Erstausstrahlung von Freitag, 27. November, bis Sonntag, 29. November, jeweils ab 21.55 Uhr in Doppelfolgen. Sie ist Teil der Schwerpunktreihe "Black History Matters", die bis Sonntag auf dem Programm des Senders steht. Aktualität erfährt sie nicht zuletzt durch die Black-Lives-Matter-Bewegung, die im Corona-Jahr 2020 präsenter ist als je zuvor.

Eine emotionale Reise in sechs Akten

Der transatlantische Sklavenhandel erstreckte sich über einen Zeitraum von 400 Jahren und reichte von Afrika über Europa bis in die Neue Welt. In diesem Zeitraum wurden schätzungsweise zwölf Millionen Menschen aus ihrer Heimat entführt und verkauft. Darunter waren auch die Vorfahren von Samuel L. Jackson, die dem Stamm der Benga angehörten. Der Hollywoodstar ("Pulp Fiction" oder "The Hateful Eight") und Menschenrechtsaktivist spürt ihrer Geschichte nach, indem er Gabun besucht und sich mit den Riten der Benga vertraut macht – inklusive Initiation. Jackson ist zwar Schauspieler, dass ihn die Konfrontation mit seinen Wurzeln berührt, ist nicht gespielt.

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Geschichte auf dem Meeresgrund

Die Dokuserie untersucht auf drei Kontinenten die Handelsrouten, auf denen die Sklavenschiffe damals unterwegs waren. Mit an Bord war auch jede Menge Elfenbein, das dann teuer verkauft wurde. Nachdem viele Schiffe aber nicht in den Ländern der Sklavenentführer landeten, sondern auf dem Meeresgrund, macht sich der Tauchverein "Diving with a Purpose" auf die Suche nach den Wracks. Sie sollen neue Erkenntnisse über das Schicksal der Menschen liefern und ihre Geschichte erzählen.

Jede Folge von "Enslaved – Auf den Spuren des Sklavenhandels" erzählt dieses Kapitel der Sklaverei entlang von drei Strängen: Samuel L. Jacksons persönliche Geschichte rund um seine Wurzeln in Gabun, die Suche nach einem gesunkenen Sklavenschiff und eine historische Betrachtung, die der Regisseur Simcha Jacobovici und die Journalistin Afua Hirsch liefern. (Oliver Mark, 27.11.2020)