Heute schon die Waschmaschine in Empfang genommen, die gestern erst beim Onlinehändler gekauft worden ist? Der Paketkurier hat das schwere Trumm schwitzend und keuchend ins Haus geschleppt? Die um den halben Preis erstandene Glitzergirlande landete hingegen bei den Nachbarn im Stiegenhaus?

Es gibt nichts, was der Onlineshopper bei den immer häufigeren Einkaufstouren via Internet nicht erlebt. Pakete, die nicht ankommen, weil sie irgendwo abgestellt werden. Kuriere, die nicht anläuten oder so rasch von dannen ziehen, dass keine Chance besteht, sie zu erwischen.

Vom Einkaufen via Laptop hält uns der oft damit verbundene Ärger nicht ab. Zu bequem ist das Stöbern auf der Couch, zu verlockend sind die Preise und das schier unüberschaubare Angebot. Fast jeder vierte Haushalt bekommt jeden Tag ein Paket geliefert. Das ist eine Flut, die nicht mehr abreißen wird.

An die Schattenseiten denkt man nicht gern. Denn damit wächst auch die Schar an Dienstleistern, die die Waren ausliefern. Tausende von ihnen sind österreichweit unterwegs, meist zu harschen Bedingungen. Sie stehen unter Druck, denn sie müssen so günstig wie möglich transportieren.

Was für uns Konsumenten recht und billig und komfortabel ist, hat seinen Preis. Den zahlen die vielen Subunternehmer und prekär Beschäftigten. (Regina Bruckner, 27.11.2020)