Blick auf die Piste in Zürs.

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Während am Donnerstag die Damenrennen in der Zürser Flexenarena unter der neuen Flutlichtanlage über die Bühne gingen, stehen die 20 Lichtmasten und die dazugehörige Piste weiter im Zentrum heftiger Diskussionen. Denn insgesamt sind nun schon sechs Verfahren bei der Bezirkshauptmannschaft Bludenz anhängig. Es geht um fehlende Genehmigungen für die getätigten Baumaßnahmen. Vom Schneedepot über die Baustellenzufahrt bis hin zu den Fundamenten der Lichtmasten gibt es Beanstandungen.

Land fördert trotzdem

Trotzdem fördert das Land Vorarlberg per Regierungsbeschluss, der allein mit den Stimmen der ÖVP und gegen den Widerstand des grünen Koalitionspartners gefällt wurde, das 2,7-Millionen-Euro-Projekt großzügig mit 1,3 Millionen Euro. Weitere 500.000 schießt die Gemeinde Lech zu, und zudem schüttet das Land noch 77.500 Euro Veranstaltungsförderung aus.

Auf Nachfrage bei der zuständigen Sportlandesrätin Martina Rüscher (ÖVP), ob man seitens des Fördergebers angesichts der zahlreichen Gesetzesverstöße Konsequenzen ziehen werde, ist keine Antwort zu erhalten außer, dass die 1,3 Millionen in vier Tranchen ausbezahlt werden, sobald alle Bewilligungen nachgereicht werden. Dass ein Gutteil des Geldes nicht in "Nachwuchsförderung" fließt, wie dies behauptet wurde, sondern für die Lichtanlage zur TV-Liveübertragung gebraucht wird, ist für Rüscher ebenfalls unerheblich hinsichtlich der Millionenförderung.

Doch das letzte Wort ist in der Causa nicht gesprochen. Es verdichten sich die Hinweise, dass die Staatsanwaltschaft bald tätig werden könnte. Gegen den Lecher Bürgermeister steht der Verdacht des Amtsmissbrauches im Raum. Auch die Gemeindeaufsicht prüft bereits Stefan Jochums Rolle. (ars, 27.11.2020)