Eines bereitet mir Kopfschmerzen: Was passiert mit meiner Wohnung, die ich jetzt einen Monat lang allein lasse?

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Die Corona-Pandemie schreibt ihre eigenen Regeln. Da werden Traditionen, Gewohnheiten und Ticks außer Kraft gesetzt, weil es einfach nicht anders geht. Der weihnachtliche Weg in die Heimat ist so einer.

Normalerweise fahre ich um den 20. Dezember herum in mein kleines, feines Heimatdorf im Oberbergischen Kreis. Man muss es ja mit der vorweihnachtlichen Familienzeit auch nicht übertreiben.

Nun, mit den Einreisebestimmungen bei uns Piefkes wird das alles auf den Kopf gestellt. Seit kurzem muss jeder, der aus einem Risikogebiet nach Deutschland einreist, in eine zehntägige Quarantäne, die mit einem negativen Test vor Ort nach fünf Tagen verlassen werden kann. Also: früher heim.

Das ist mit Homeoffice und Co relativ einfach. Aber eines bereitet mir Kopfschmerzen: Was passiert mit meiner Wohnung, die ich jetzt einen Monat lang allein lasse?

Anspruch auf Kündigungsfrist?!

Es gibt Sachen, um die sich jemand kümmern muss. Gut, Pflanzen habe ich jetzt nicht unnormal viele, aber immerhin doch welche, die hie und da Wasser vertragen. Und, wie bereits an dieser Stelle hier beschrieben, verirrt sich hin und wieder mal eine Spinne, mal harmlos und klein, mal riesig und angsteinflößend, in die Zimmerecken. Die sollten möglichst nicht allzu lange bleiben, sonst erheben die im Jänner noch Anspruch auf eine Kündigungsfrist.

Ein Wohnungssitter ist gesucht. Die Freundin einer Kollegin hat schon wieder abgesagt, kein Wunder, wer will schon im Lockdown in einer kleinen Wohnung hocken?! Und die Kollegin selbst hat mir dann noch Hilfe angeboten, mit einer Einschränkung – "Ich mache keine Spinnen weg." Das fällt also auch flach.

Dann müssen wohl die Freunde aus dem Bezirk herhalten, um einmal die Woche nach dem Rechten zu sehen. Hoffentlich können die mit Spinnentieren und Insekten umgehen. (Thorben Pollerhof, 27.11.2020)