Anders als heuer wird die Zahl der schriftlichen Prüfungen nicht eingeschränkt.

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Gute Nachricht für gestresste Maturantinnen und Maturanten: Die Zentralmatura 2021 startet aufgrund der Corona-Pandemie später. Auftakt ist statt am 3. Mai nun am 20. Mai mit dem Prüfungsfach Deutsch. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) will den Prüflingen mit der Verschiebung etwas mehr Zeit zur Vorbereitung geben, wissend, dass die aktuelle Lernsituation "nicht das Optimale" ist, wie er am Freitag bei einem Gespräch mit Journalisten erklärt hat.

Alle schriftlichen Maturatermine, der Reihe nach:

  • Deutsch – 20. Mai 2021
  • Mathematik – 21. Mai 2021
  • Spanisch/Volksgruppensprachen – 25. Mai 2021
  • Englisch – 26. Mai 2021
  • Latein/Griechisch – 27. Mai 2021
  • Französisch – 28. Mai 2021
  • Italienisch – 31. Mai 2021

Darüber hinaus gibt es weitere Erleichterungen für Maturantinnen und Maturanten:

  • Die Themenbereiche für die mündliche Matura an AHS können gekürzt werden – um maximal ein Drittel des ursprünglich vorgesehenen Umfangs. Davon soll dann Gebrauch gemacht werden, wenn bestimmte Inhalte aufgrund der außergewöhnlichen Lernsituation nicht ausreichend im Unterricht behandelt werden konnten. Im BHS-Bereich soll es diese Möglichkeit nicht geben. Im Ministerium wird das damit argumentiert, dass die Themenbereiche in den einzelnen Fächern bei den berufsbildenden höheren Schulen ohnehin schon deutlich reduziert seien.
  • Die vorwissenschaftlichen Arbeiten beziehungsweise Diplomarbeiten müssen nicht präsentiert werden. Es soll aber die Option für eine mündliche Präsentation geben.
  • Anders als heuer wird die Zahl der schriftlichen Prüfungen nicht eingeschränkt. Die Schülerinnen und Schüler haben aber wieder eine Stunde mehr Zeit für die Bearbeitung. Im Bildungsministerium geht man davon aus, das wirke "stressvermindernd".
  • Die mündliche Matura findet ab 7. Juni statt, so der Ist-Stand. Damit liegt zwischen schriftlichem und mündlichem Antritt statt zwei nur noch eine Woche. Allerdings: Sollte es das Infektionsgeschehen nicht zulassen, gilt die mündliche Prüfung als Wackelkandidat, der zur not auch wieder abgeblasen werden muss.

"Keine Freifahrt"

Bereits seit September bekannt waren weitere Änderungen: So wird wie im Vorjahr heuer wieder neben der Prüfungs- auch die Jahresnote in die Maturanote einbezogen. Die Lehre aus jenen Einzelfällen, in denen komplett leere Papierbögen abgegeben wurden, weil mit einem Dreier im Jahreszeugnis ohnehin ein positives Gesamtergebnis erreicht werden konnte: Diesmal müssen bei der Maturaprüfung mindestens 30 Prozent der Punkte erreicht werden. Der Bildungsminister erklärte, diese Barriere habe man eingebaut, weil man "den Wert der Matura" durch solch ein Vorgehen "nicht unterminieren" wolle. Faßmann: "Es gibt keine Freifahrt mehr bei der schriftlichen Klausur."

In Mathematik werden außerdem an den AHS die textlastigen Aufgaben weniger stark gewichtet, bei manchen Aufgaben gibt es eine Best-of-Wertung. Das bedeutet, dass für die Benotung nur jene Aufgaben herangezogen werden, in denen die meisten Punkte erzielt wurden.

Ebenfalls neu: Nach Weihnachten soll es für die Maturaklassen die Möglichkeit für zusätzlichen Förderunterricht geben, im Ausmaß von zwei Wochenstunden, bis zum Ende des Schuljahres – macht 30 Förderstunden, die nach Vorstellung des Bildungsressorts "in der Regel an das Ende eines Schultages angehängt werden" sollen. Ein Recht auf diesen Förderunterricht gibt es auf Schülerinnenseite allerdings nicht.

Was es schon gibt und was laut Ministerium gut gelaufen ist: Zwischen dem Ende des Schuljahres für die Maturaklassen am 2. Mai und dem Maturastart am 20. Mai steht ein zweiwöchiger Ergänzungsunterricht auf dem Stundenplan. (APA, riss, 27.11.2020)