Benchmark aus Hamburg hat "Mindestbedarf an betrieblicher Förderung von rund einer Million Euro": Okto-Manager Christian Jungwirth.

Foto: Sebastian Philipp für OKTO

SPÖ und Neos haben sich in ihrem Koalitionsabkommen für Wien zu Community-TV und freien Radios bekannt – sich zugleich aber eine Evaluierung der Förderung vorgenommen. Okto-Geschäftsführer Christian Jungwirth sieht darin "nichts Außergewöhnliches", erklärt er auf STANDARD-Anfrage. Aber er als einschlägiger "Experte" sei "neugierig" auf die Methodik.

Eine Million Euro Förderung war der Stadt das Community-Fernsehen in den ersten 15 Jahren wert (am Samstag feiert Okto seine ersten 15 Jahre, pandemiebedingt ohne reale Party, aber für einen TV-Sender schlüssig im Fernsehen). Just im Jubiläumsjahr musste Okto mit einem Viertel weniger Mittel auskommen: Nach Angriffen und Anzeigen der FPÖ kürzte die Stadt die gewohnte Förderung auf 750.000 Euro.

"Mindestbedarf eine Million"

Jungwirth hofft auf eine Rückkehr in gewohnte Förderhöhen: "Die Stadt Wien ist umfassend im Bilde, dass das betriebliche Konzept von Okto, ausgehend von der Machbarkeitsstudie des PID aus dem Jahr 2002 und dem von der Stadt Wien vorgegebenen Benchmark, dem Hamburger Community-TV- und Ausbildungskanal Tide, einen Mindestbedarf an betrieblicher Förderung von rund einer Million Euro hat. Wir gehen schon davon aus, dass diese Tatsache auch in Zukunft wieder bei der Förderentscheidungen der Stadt Wien berücksichtigt wird." Der PID ist der Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien.

"Experten" für Evaluierung

Zur Evaluierung laut Koalitionsabkommen von SPÖ und Neos erklärt Jungwirth dem STANDARD: "Für uns in der Community-TV-GmbH sind Evaluierungen nichts Außergewöhnliches, da wir im Rahmen unseres eigenen Qualitätsmanagementsystems ohnedies laufend unsere diversen Geschäftsfelder beziehungsweise betrieblichen Bereiche einer internen Evaluierung unterziehen. Als Experten in diesem Bereich sind wir natürlich entsprechend neugierig, welche Methodik bei dieser Evaluierung der Stadt Wien Anwendung finden soll." (fid, 27.11.2020)