Das Indoor-Drohnenlabor an der FH Kufstein Tirol wird in Westösterreich zunächst das einzige seiner Art sein. Beim Kauf von Drohnen und dem Einsatz in der Lehre der Evaluierung von Anwendungsfällen wird die Kufsteiner Fachhochschule von der Tiroler Wissenschaftsförderung unterstützt. "Wir freuen uns sehr über die Unterstützung des Landes Tirols und konnten mit den finanziellen Mitteln bereits einige wichtige Schritte für die Fertigstellung des Indoor-Drohnenlabors umsetzen", sagt Mario Döller, Forschungsleiter automatisierte Mobilität und FH-Rektor.

Im Bereich automatisierter Mobilität leistete die FH Kufstein Tirol bereits viel Forschungsarbeit. Nächstes Highlight wird die Fertigstellung des Indoor-Drohnenlabors.
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Indoor-Drohnenlabor für mehr Sicherheit

Aktuell befindet sich das Labor noch unter den derzeitigen Corona-Regeln in der Fertigstellung. Das Labor-Equipment soll in Zukunft Drohnentests mit Fokus auf Sicherheit ermöglichen, damit die automatisierte Mobilität für Realeinsätze wie zum Beispiel bei Feuerwehreinsätzen oder Gefahrenguttransporten die Einsatzkräfte unterstützen und beschützen kann. Zur Ausstattung zählen zehn Crazyflies, das sind kleinere Drohnen, die miteinander für verschiedene Anwendungszwecke programmierbar und somit aufeinander abstimmbar sind. Die Koordination wird durch ein Motion-Capturing-System unterstützt. Dieses besteht aus sechs Kameras, die Bewegungen Millimeter genau erfassen können und somit mehrere Drohnen – sogenannte Drohnenschwärme – miteinander kollisionsfrei fliegen lassen können.

"Die Arbeit hat sich gelohnt, mit der Eröffnung des neuen Drohnenlabors können wir unser Potenzial und das der Studierenden weiter ausbauen", so die wissenschaftlichen Mitarbeiter an der FH Kufstein Tirol, Krispin Raich und Robert Kathrein, hinsichtlich der baldigen Fertigstellung des Labors.

Forschungsprojekte

Die FH Kufstein Tirol erforschte im Bereich automatisierte Mobilität unter dem Forschungsschwerpunkt "Mensch und Digitalisierung" bereits einige Projekte mit Drohnen. Ein Forschungsprojekt beschäftigte sich mit der Untersuchung von CNS-Infrastrukturkomponenten für automatisiertes Fahren und Drohnenflüge. Dieses vom Land Tirol geförderte Leuchtturmprojekt vereinte mit der FH Kufstein Tirol drei weitere Partner. Ziel des Projekts ist es, eine allgemeingültige technologische Grundlage für sichere Mobilitätsangebote auszuarbeiten.

Mit der Unterstützung von Drohnen soll eine Analyse des Straßenverkehrs durchgeführt werden.
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Des Weiteren ermöglicht eine Firmenkooperation eine drohnenbasierte Datenkommunikationsforschung. Hierbei untersuchen Forscherinnen und Forscher der FH die Möglichkeiten, um die Einsatzeffizienz der Drohnen steigern zu können. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Bezirksfeuerwehr Kufstein führten die Forschenden der Kufsteiner Fachhochschule einige Tests für den Aufbau eines drohnenbasierten Gefahrengutdetektionssystems durch. Im Versuchsaufbau wurden unter anderem auch Nebeltests mit den Drohnen durchgeführt.

Die Nebeltests mit den Drohnen sollen wichtige Erkenntnisse für reale Gefahreneinsätze liefern.
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Im Sommer 2020 wurde die Drohnenforschung in drei Teilprojekten von den Schülerinnen und Schülern der International School Kufstein Tirol (ISK) unterstützt. Ziel war es, die Projekte "Modellierung von 3D-Umgebungen für Simulationen", "Testszenarien mit Tello-Drohnen" und "Entwicklung von Algorithmen für Drohnenschwärme" zu erforschen. (Christina Rüges, 4.12.2020)