Bild nicht mehr verfügbar.

Die Zusteller sind "am Limit und klagen über gesundheitliche Probleme"

Foto: AP

Sie gehören mittlerweile zum gewohnten Straßenbild. Beinahe rund um die Uhr sind derzeit Paketzusteller in Österreich unterwegs. Dafür sorgen die neuerlichen Ausgangsbeschränkungen und das Weihnachtsgeschäft. Für die Zusteller hingegen bedeutet dies enormen Stress. Ihre Gewerkschaft befürchtet gar einen "Kollaps" in den kommenden Tagen, da die Zusteller "am Limit sind und über gesundheitliche Probleme" klagen. In einer Aussendung wird seitens der Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten betont, dass derzeit "bis in die Abendstunden" gearbeitet werden muss, "dennoch kann die Paketflut nicht bewältigt werden".

"Dies führt oft zu gefährlichen Situationen"

Auch berichten Postler darüber, dass sie in den finsteren Nachmittagen nichts mehr sehen können und oft auch nicht mehr gesehen werden. "Dies führt oft zu gefährlichen Situationen", so die Gewerkschaft. Sie fordert daher die Wiedereinführung der kontaktlosen Paketzustellung und einen versetzten Dienstbeginn. Allein im 2. Quartal dieses Jahres wurden 48 Millionen Pakete in Österreich verschickt. Das waren um fünf Millionen mehr als im 1. Quartal. Aktuellere Zahlen liegen derzeit nicht vor, allerdings wird für das 4. Quartal mit einem Anstieg gerechnet.

Kritik kommt dazu von Greenpeace.

Die Umweltschutzorganisation warnt vor umweltschädlichen Impulskäufen und Retouren beim Online-Shopping. "So wurden 2019 in Österreich 33 Millionen Pakete zurückgeschickt – das sind 3.800 Pakete pro Stunde", rechnete Greenpeace-Expertin Lisa Panhuber vergangene Woche vor. Rund vier Prozent der im europäischen Onlinehandel zurückgeschickten Artikel landeten im Müll. Für Österreich entspreche das für das Jahr 2019 rund 1,3 Millionen Paketen, deren Inhalt vernichtet wurde. (sum, 30.11. 2020)