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Abtreibungsgegner*innen haben am Wochenende gegen die geplante Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen demonstriert.

Foto: REUTERS / MATIAS BAGLIETTO

Buenos Aires – In Argentinien sind am Samstag tausende Abtreibungsgegner*innen gegen die geplante Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen auf die Straße gegangen. Die größte Menschenmenge versammelte sich vor dem Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Buenos Aires, wo die Abgeordneten in den kommenden Wochen über einen entsprechenden Gesetzesentwurf der Regierung beraten sollen. Zu den Protesten hatten unter anderem die katholische und evangelikale Kirche aufgerufen.

Auf den Plakaten der Abtreibungsgegner*innen standen Slogans wie "Rettet beide Leben" oder "Marsch für die Ungeborenen". Frauenrechtsorganisationen riefen zu Gegenprotesten auf. Die Nationale Kampagne für das Recht auf legale, sichere und kostenlose Abtreibungen forderte ihre Anhängerinnen auf, das Land in den kommenden Wochen "grün anzumalen" – grüne Tücher sind das Symbol der argentinischen Abtreibungsbefürworter*innen.

Druck der katholischen Kirche

In Argentinien wird bereits seit Jahren über die Legalisierung von Abtreibungen debattiert. Im Februar hatte der neue linksgerichtete Präsident Alberto Fernández ein Gesetz in Aussicht gestellt, das "die Bestrafung von Abtreibungen beenden" soll.

2018 war bereits ein ähnlicher Gesetzentwurf vom argentinischen Abgeordnetenhaus verabschiedet worden. Der Senat lehnte die Vorlage aber unter dem Druck der katholischen Kirche ab.

In Argentinien, dem Heimatland von Papst Franziskus, sind Schwangerschaftsabbrüche laut einem Gesetz aus dem Jahr 1920 verboten und werden mit bis zu vier Jahren Gefängnis bestraft. Ausnahmen sind nur nach Vergewaltigungen zulässig oder wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist. (APA/AFP, 30.11.2020)