Was wurde eigentlich aus H.-C. Strache – Vizekanzler des Kabinetts Kurz I und davor jahrelang Führer einer Partei, die er in Umfragen auf 30 Prozent und auf 26 Prozent bei den Nationalratswahlen 2017 gebracht hatte? Wie ist das jetzt mit den Strafverfahren und den häuslichen Verhältnissen – Wohnsitz und so?

"Team Strache" hat es nicht in den Wiener Gemeinderat geschafft, seither ist ziemliche Funkstille um den Parteichef. Wahrscheinlich ist er mit dem Aufbau einer beruflichen Existenz beschäftigt.

FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz.
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Inzwischen macht seine ehemalige Partei FPÖ wieder etwas von sich reden. Ihr Generalsekretär Michael Schnedlitz lässt verlauten, dass es mit der noch vor kurzem dekretierten Abgrenzung von der rechtsextremen Gruppe Die Identitären nichts mehr ist. Diese Abgrenzung hatte noch Strache als Parteichef im Frühjahr 2019 bekräftigt, aber auch dieses Erbe landet jetzt auf dem Misthaufen der Geschichte. Schnedlitz sieht nicht ein, warum man nicht mit Rechtsextremen kuscheln soll. Da würden "einzelne österreichische Staatsbürger mit einem einwandfreien Leumund durch den Dreck gezogen. Das hat es seit den 1930er-Jahren nicht mehr gegeben."

Richtig, in den Dreißigerjahren gab es Nazis, die wüst gegen österreichische Staatsbürger hetzten. Aber das meint Schnedlitz nicht, sondern offenbar, dass damals Nazis diskriminiert wurden.

So findet die FPÖ immer wieder zu sich selbst, mit und ohne Strache. (Hans Rauscher, 30.11.2020)