Lewis Hamilton ist positiv auf das Coronavirus getestet worden.

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Sakhir – Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab sein Rennstall Mercedes Dienstagfrüh bekannt. Der Engländer wird damit nicht beim Grand Prix von Sakhir (Bahrain) am kommenden Wochenende teilnehmen können.

Hamilton, der am Sonntag das erste Rennen in Bahrain gewonnen hatte, sei in der vergangenen Woche dreimal negativ getestet worden, berichtete der Rennstall. Zuletzt sei ein Test am Sonntagnachmittag ohne Sars-CoV-2-Nachweis geblieben. Am Montag sei der siebenfache Weltmeister dann aber mit leichten Symptomen aufgewacht. Gleichzeitig erfuhr der 35-Jährige, dass eine Person, mit der er vor dem Bahrain-GP Kontakt gehabt hatte, positiv getestet wurde. Daraufhin ließ sich Hamilton selbst nochmals testen und erhielt diesmal ein positives Testergebnis. Ein zweiter Test bestätigte dieses.

Ersatzfahrer offen

In Übereinstimmung mit den Covid-19-Bestimmungen der Formel 1 und den Vorgaben der Gesundheitsbehörden in Bahrain befindet sich Hamilton nun in Isolierung. "Von leichten Symptomen abgesehen geht es ihm gut, und er fühlt sich fit. Das gesamte Team sendet ihm die besten Wünsche für eine schnelle Genesung", hieß es in dem Mercedes-Statement.

Sein Ersatzfahrer für das Wochenende steht noch nicht fest. Planmäßiger Mercedes-Reservist ist der Belgier Stoffel Vandoorne, der sich derzeit noch bei den Testtagen der Formel E in Valencia befindet. Vandoorne werde nach Bahrain reisen, wenn er sein Testprogramm abgeschlossen habe, teilte ein Mercedes-Sprecher mit. Gleichzeitig hieß es, man werde den Ersatzfahrer zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben. Offen ist zudem, ob Hamilton in eineinhalb Wochen in Abu Dhabi beim Saisonfinale an den Start gehen kann.

Formel-1-Blase

Hamilton ist nicht der erste Formel-1-Pilot, bei dem in diesem Jahr eine Virusbelastung festgestellt wurde. Vom Team Racing Point mussten deswegen bereits beide Fahrer, der Mexikaner Sergio Perez und der Kanadier Lance Stroll, zu unterschiedlichen Zeitpunkten Rennen auslassen. Sie wurden jeweils vom Deutschen Nico Hülkenberg ersetzt. Mehrere Rennställe, darunter auch Mercedes, waren von Ausfällen bei Schlüsselmitarbeitern betroffen. In der Vorwoche erwischte es Red Bull, wo unter anderen Sportdirektor Jonathan Wheatley auf den Bahrain-Grand-Prix verzichten musste.

Durch ein engmaschiges Kontrollsystem und strikte Isolierung der einzelnen Teams hat es die Formel 1 verhindert, dass das Coronavirus an den einzelnen Schauplätzen um sich greift und Rennen deswegen abgesagt werden müssen. Erstmals erfolgreich erprobt worden war das Konzept Anfang Juli beim Österreich-Grand-Prix auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg. Hamilton wohnt bei den Rennen praktisch immer direkt an der Strecke, um alle Kontakte weiter zu minimieren.

Auf die Titelentscheidungen hat seine Zwangspause keine Auswirkungen. Er selbst steht bereits als Weltmeister fest, mit dem Team hat er sich längst auch schon den Titel in der Konstrukteurswertung gesichert. (red, APA, 30.11.2020)