Sind schon über 40 Jahre zusammen: die Serafins.

Screenshot: tvthek.orf.at

Der ORF nimmt in Zeiten der Krise nicht nur seinen Informations- und Bildungsauftrag ernst. Es gibt auch Beiträge, die sich gezielt auf das psychische Wohlbefinden der Zuseher auswirken sollen, und zwar auf das aller Zuseher. Ein Paradebeispiel war Montagabend ein Besuch bei Harald und Ingeborg Serafin – oder Mr. und Mrs. Wunderbar, wie sie auch genannt werden.

Diese sind nämlich im Corona-Advent allein zu Hause. Zumindest dann, wenn nicht gerade ein Seitenblicke-Team zu Besuch ist. Die Dialoge des Paars können jedenfalls spontanes Lachen auslösen – und das stärkt bekanntlich das Immunsystem. Außerdem motivieren die beiden die Bevölkerung, die Maßnahmen einzuhalten. "Abstand halten!", ruft sie. "Abstand halten? Dauernd hängt sie mir am Hals", erzählt er. Das kann auch als kleiner Trost für Singlehaushalte gedacht gewesen sein, die gerade unter Oxytocin-Entzug leiden.

Gleichzeitig können sich Paare bei den Serafins Beziehungsgoals abschauen. Denn die beiden sind schon über 40 Jahre zusammen. "Das ist schon eine lange Zeit", bemerkt Ingeborg Serafin fast nachdenklich. "Das ist wirklich ein Wunder, dass ich diese Frau aushalte", sagt ihr Mann, nachdem er ihr mit einer Hand auf die Brust griff und mit der anderen eine Maske vor dem Gesicht imitierte. "Ich habe dich beschnitten", kontert sie. Worauf er sich spielerisch empört: "Also bitte, Schatzilein, werd nicht asexuell!"

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Sollte man jetzt besser schnell umschalten? Noch nicht. "Sie ist der Terror in meiner Wohnung", erzählt Serafin im güldenen Schein der ersten Adventskerze. "Es tut dir aber gut, ja, ja, ja", sagt sie, auf dem weißen Sofa an ihn gekuschelt. "Guuuuut tut’s mir", gesteht Serafin, "ihr noch besser!"

"Wir haben aus dieser Krise sehr viel gelernt", verrät Frau Serafin noch. Was, erfahren wir aber nicht. "Was tät ich in Corona ohne dich?", fragt er dann mit operettenhaft verliebter Stimme, und es klingt, als sei Corona ein verschlafenes Dorf in den Schweizer Alpen. "Er ist leiser geworden", sagt sie noch. Man glaubt es kaum. Dann werden sie wieder ihrer trauten Zweisamkeit überlassen. Und uns allen geht es besser. (Colette M. Schmidt, 1.12.2020)