Wie der Vater, so der Sohn?

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Drei Tage nach dieser Szene hat Romain Grosjean das Krankenhaus verlassen.

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Manama – Mick Schumachers großer Traum von der Formel 1 geht in Erfüllung. Der 21-jährige Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher erhält in der kommenden Saison ein Stammcockpit beim US-Rennstall Haas.

Wie Schumacher wird 2021 auch der Russe Nikita Masepin neu zum Team stoßen, das hatte Haas schon am Dienstag verkündet. Mit drei Punkten sind die Amerikaner Vorletzter der Konstrukteurswertung. Haas hatte im Oktober die Trennung von den langjährigen Stammpiloten Romain Grosjean (Frankreich) und Kevin Magnussen (Dänemark) bekannt gegeben.

Ferrari-Akademie

Schumacher gehört zur Jugend-Akademie Ferraris, der Aufstieg zu einem der Partnerteams der Scuderia war damit stets die wahrscheinlichste Option. Zunächst galt Alfa Romeo als Favorit, der einstige Sauber-Rennstall verkündete Ende Oktober dann allerdings, auch 2021 auf Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen (41/Finnland) und den Italiener Antonio Giovinazzi (26) zu setzen.

Schumacher folgt nun ziemlich genau 30 Jahre später auf seinen berühmten Vater. Der heute 51-jährige Michael Schumacher hatte 1991 in der Formel 1 debütiert und feierte bis zu seinem endgültigen Karriereende 2012 insgesamt 91 Grand-Prix-Siege und sieben WM-Titel.

In Formel 2 stark

Mick Schumacher führt in der Formel 2 vor dem Saisonfinale am kommenden Wochenende in Bahrain die Fahrerwertung an. Mit zwei Siegen und insgesamt zehn Podestplatzierungen in dieser Saison ist er der konstanteste Fahrer im Unterbau der Formel 1 und zeigte die von Ferrari-Teamchef Mattia Binotto geforderte fahrerische Entwicklung. Haas bezieht von der Scuderia unter anderem die Motoren.

Schumachers Vater Michael gewann 91 Rennen und sorgte für viele unvergessliche Momente. Seit einem Skiunfall in den französischen Alpen im Dezember 2013 lebt der mittlerweile 51-Jährige aber völlig abgeschirmt von der Öffentlichkeit. Er erholt sich im Kreise seiner Familie in der Schweizer Wahlheimat am Genfer See weiter von dem schweren Schädel-Hirn-Trauma, das er bei seinem Sturz erlitten hatte.

Grosjean verlässt Krankenhaus

Drei Tage nach seinem schweren Rennunfall hat Formel-1-Pilot Romain Grosjean das Krankenhaus verlassen. Er werde aber weiter wegen der Verbrennungen an seinen Händen behandelt und in Bahrain bleiben, teilte der Haas-Rennstall mit. Zuvor hatte der Franzose zu einem Twitter-Foto mitgeteilt, er habe einen Teil der dicken Verbände an seiner rechten Hand entfernen und seine Finger benutzen dürfen. "Ich hätte fast geweint. Ein Sieg auf meinem Weg zur Genesung", schrieb er.

Der Haas-Pilot war am Sonntag beim Großen Preis von Bahrain kurz nach dem Start verunglückt. Sein Auto zerbrach beim Einschlag in eine Leitplanke und ging in Flammen auf. Grosjean hatte sich gerade noch aus dem Cockpit retten können. Beim nächsten Rennen in Sakhir am Sonntag wird er pausieren und durch den Brasilianer Pietro Fittipaldi (24) ersetzt. Grosjean hofft weiter, beim Saisonfinale in Abu Dhabi eine Woche später noch einmal ins Auto zurückkehren zu können. Am Jahresende muss er das Haas-Team verlassen.

Russell fährt für Mercedes

Weltmeister Lewis Hamilton (35) wird nach dem positiven Coronatest beim vorletzten Saisonrennen der Formel 1 durch seinen englischen Landsmann George Russell ersetzt. Das bestätigte das Mercedes-Werksteam am Mittwochmorgen. Der 22-jährige Russell wird für den Grand Prix am Sonntag von seinem Stammteam Williams freigegeben.

"Ein großes Dankeschön an Mercedes für das Vertrauen", sagte Russell, "niemand kann Lewis ersetzen, aber ich werde in seiner Abwesenheit alles für das Team geben." Bei Williams wird der Engländer Jack Aitken (25), Ersatzfahrer des Teams, zu seinem Formel-1-Debüt kommen.

Auch Stoffel Vandoorne, dem belgischen Mercedes-Testfahrer, waren Chancen auf die Vertretung Hamiltons eingeräumt worden. Die Entscheidung für Russell könnte nun ein Fingerzeig für die Zukunft gewesen sein.

Testlauf für die Zukunft?

Der Engländer stammt aus dem Juniorprogramm von Mercedes, ist eines der größten Talente der Formel 1 und gilt schon seit einer Weile als "Kronprinz" Hamiltons: Beendet der Rekordweltmeister eines Tages seine Karriere, hat Russell gute Chancen auf die Nachfolge. "Dieses Rennen stellt dabei auch einen kleinen Meilenstein für uns dar", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, "weil zum ersten Mal ein Mitglied unseres Juniorprogramms für das Werksteam an den Start geht."

Am Dienstag hatte Mercedes den positiven Coronatest bei Hamilton bestätigt. Der 35-Jährige sei am Montagmorgen "mit leichten Symptomen" aufgewacht. In Übereinstimmung mit den COVID-19-Bestimmungen und den Vorgaben der öffentlichen Gesundheitsbehörden in Bahrain befindet sich Hamilton nun für zehn Tage in Isolation. (APA, sid, red, 2.12.2020)