Foto: gettyimages/istockphoto/AVNphotolab

Kein eigener Kirchenbeitrag wie in Österreich, keine zusätzliche Steuer wie in Deutschland. Jährlich 0,8 Prozent des Steueraufkommens kann jeder Steuerzahler in Italien einer religiösen Gemeinschaft oder dem Staat für karitative Zwecke widmen – tut er es nicht, wird der Beitrag über einen Verteilungsschlüssel aufgeteilt. Für dieses Modell ist derzeit die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ). Der aktuelle Anlass: die Bemühungen der IGGÖ, ein Modell zu finden, das ihren Mitgliedern stärkeren Einfluss auf die Entwicklung des österreichischen Islam gewährt und die Moscheen gleichzeitig unabhängig von ausländischem Geld und Einfluss macht.

Ein Befürworter des italienischen Modells ist der katholische Kirchenhistoriker Rudolf Höfer, der das österreichische Kirchenbeitragsmodell als "Relikt aus dem Nationalsozialismus" bezeichnet und als Hauptgrund für die hohe Anzahl der Kirchenaustritte ansieht. Die Finanzierung von Religionsgemeinschaften müsse ganzheitlich reformiert werden, sagt Höfer. Die Menschen würden "aus der Kirchensteuer austreten, nicht aus der Kirche".

Stimmen aus dem Forum

Komplett gegen den Vorschlag ist dieser User:

Userin "kathi1609" ist bewusst aus der Kirche ausgetreten, sagt sie – und will keine Religionsgemeinschaft mitfinanzieren:

User "domadox" hingegen ist "aus der Kirchensteuer ausgetreten", es gehe auch ohne monetäre Zuwendungen, sich am Glauben festzuhalten:

"Ist schon okay", meint User "Equitas" zur Idee, einen Teil der Steuer freiwillig zweckzubinden:

Im aktuellen System profitieren nur die Vermögenden, so dieser User:

Folgendes System würde dieser User fair finden:

Wie sehen Sie das?

Wie bewerten Sie das von der IGGÖ vorgeschlagene Modell? Falls Sie aus der Kirche ausgetreten sind: Sind Sie bewusst der Kirche wegen ausgetreten oder wegen der Kirchensteuer? Was wäre Ihrer Ansicht nach eine gute Alternative zum Kirchenbeitrag? Diskutieren Sie im Forum! (aan, 3.12.2020)