Teststation im Feuerwehrhaus Annaberg (Salzburg/Tennengau).

foto: apa/gindl

Annaberg-Lungötz in Salzburg hat am Mittwoch den zweitägigen "Massentest" beendet. Waren am ersten Tag zwei von 653 Tests positiv, brachte der Mittwoch keinen weiteren positiven Fall unter den nun insgesamt 1148 Getesteten. Die geringe Beteiligung führte zu einer geänderten Darstellung der Testbereitschaft: Sprach Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) ursprünglich vom Ziel, 50 bis 60 Prozent der Bevölkerung zu testen, wurden nach dem ersten Tag nur die Wahlberechtigten als Referenz herangezogen; so wurden aus 47 dann 63 Prozent Testbeteiligung.

Kärnten erwartet 50 Prozent

Das Land Kärnten erwartet eine 50-prozentige Teilnahmequote. In Wien, wo sich die Bevölkerung seit Mittwoch Mitternacht auf der Internetseite österreich-testet.at für einen Covid-19-Test an drei Standorten (Messe Wien, Marx-Halle, Stadthalle, 268 Testlinien für Schnelltests, 20 für positiv Getestete, die zur Überprüfung mittels PCR-Test müssen) anmelden kann, wurden am Mittwoch noch keine Daten zum digitalen Zustrom veröffentlicht.

Allerdings ging die Seite zwischenzeitlich offline: Kärntner Pädagogen hatten Testtermine und Daten von Personen in Wien bekommen, zudem konnte eine Person eine Teststraße für einen ganzen Tag buchen. Es sei vergessen worden, Testdaten zu löschen, so die Erklärung; die Gefahr eines Datenlecks habe es nicht gegeben. Im Wiener Rathaus wurde zudem eine telefonische Anmeldemöglichkeit vom Bund urgiert.

Keine Konsequenzen für Verweigerer

Für Lehrerinnen und Lehrer, die nicht an den Massentests teilnehmen, wird es keine Konsequenzen geben. Diese werden auch nicht zum Tragen einer FFP2-Maske verpflichtet, wie zuletzt vom Bildungsministerium angedeutet. Allerdings wird unabhängig davon das Tragen von Mund-Nasen-Schutz empfohlen. Die Schulleitung kann zudem bei Bedarf eine Verpflichtung zum Tragen von FFP2-Masken aussprechen. Ein positives Corona-Testergebnis muss aber jedenfalls verpflichtend der Schulleitung gemeldet werden.

Es gibt aber auch Menschen, die sich gern testen lassen würden, aber Angst haben, sich erst beim Massentest anzustecken. "Zuerst bin ich gespannt, ob überhaupt Massen kommen", sagt dazu Corona-Präventionsexperte Hans-Peter Hutter von der Med-Uni Wien zum STANDARD und meint zugleich: "Die Stadt Wien kennt sich aus mit Präventionskonzepten – ebenso die Gesundheitsbehörden in den Bundesländern –, und das Einzige, was die jetzt nicht wollen, ist, dass man beim Testen einen Cluster zusammenbringt."

Präventionskonform

Die ganze Organisation sei darauf ausgelegt, die ankommenden Leute über das Anmeldesystem über viele Testlinien präventionskonform zu leiten. "Es hat nur Sinn, wenn alles gilt, was sonst auch gilt: Alle haben Masken auf und müssen Abstand halten. Beim Hineingehen, beim Warten auf das Ergebnis und beim Hinausgehen. Aber ich gehe davon aus, das ist sehr gut organisiert."

Vor etwas warnt er jedoch eindringlich: Den Massentest misszuverstehen als Instrument, das Weihnachten in der Großfamilie oder die Christmas-Party im Freundeskreis allein "retten" könnte. Tut er nicht.

Nur eine Momentaufnahme

"Es muss allen klar sein, was der Test bedeutet: Ich bin an diesem Tag nicht infektiös, aber der Test sagt mir nichts über den Folgetag. Das ist kein Freibrief. Es gibt kein 100-prozentig sicheres Ergebnis, und ich kann mich nach dem Test noch am selben Tag anstecken." (Thomas Neuhold, Lisa Nimmervoll, 3.12.2020)