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Ein Grundstück mit direktem Zugang zum Wolfgangsee gibt's nur noch selten. Einer rumänischen Bieterin war daher eine alte Badehütte ohne Wasser-, Strom- und Kanalanschluss ein hübsches Sümmchen wert.

Foto: AP Photo/Kerstin Joensson

St. Gilgen – Bei einer Versteigerung am Bezirksgericht Thalgau in Salzburg ist am Dienstag eine zwölf Quadratmeter große, baufällige Badehütte in St. Gilgen am Wolfgangsee um 755.000 Euro ersteigert worden. Die Hütte steht auf Holzpfählen im See, der Grund gehört den Bundesforsten, der Nutzungsvertrag läuft 2024 aus. Allerdings besteht eine Baubewilligung für den Abbruch und die Neuerrichtung der bestehenden Badehütte, berichteten die "Salzburger Nachrichten" vom Donnerstag.

Rund 20 Bieter haben sich dem Bericht zufolge an der Versteigerung beteiligt. Zur Hütte kommen noch eine rund 20 Quadratmeter große Holzterrasse sowie ein kleiner angebauter Steg, sodass die Gesamtfläche 40,68 Quadratmeter ausmacht. Die Hütte verfügt aber weder über Strom-, noch Wasser- noch Kanalanschluss. Erreichen kann man sie nur über einen Gehweg sowie eine Böschung im Besitz der Gemeinde.

Lage direkt am See ist selten

Der Richter klärte die Bieter außerdem vor der Versteigerung auf, dass ein im Jahr 2005 errichteter Nutzungsvertrag 2024 ausläuft. Dem gegenüber verweist das der Versteigerung zugrunde liegende Immobiliengutachten auf eine positive Baubewilligung aus dem Jahr 2017 für Abbruch und Neuerrichtung der bestehenden Badehütte, auch eine Zustimmung seitens des Naturschutzes zum Projekt im Landschaftsschutzgebiet liege vor.

Den Zuschlag erhielt schließlich eine Bieterin aus Rumänien. In der Gemeinde St. Gilgen war die Versteigerung laut dem Zeitungsbericht am Mittwoch bereits Gesprächsstoff. Brigitte Winkler vom örtlichen Tourismusverband etwa meinte: "Auch wenn diese alte Badehütte für 755.000 Euro eine kaum fassbare Größe darstellt, so ist sie doch irgendwie eine Rarität, denn derzeit ist kein Grundstück oder Bauwerk direkt am See zu kaufen." (APA, 3.12.2020)