Die ehemalige iranische Vizepräsidentin Shahindokht Molaverdi.

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Teheran – Die iranische Justiz hat am Samstag die ehemalige Vizepräsidentin Shahindokht Molaverdi zu 30 Monaten Haft verurteilt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur FARS wird ihr vorgeworfen, geheime Staatsdokumente ans Ausland weitergeleitet und politische Propaganda gegen das islamische Regime betrieben zu haben. Weitere Details zu den Vorwürfen gab es nicht.

Berufung angekündigt

Molaverdi wies beide Anklagepunkte zurück. "Ich habe das Urteil heute bekommen und werde innerhalb der nächsten 20 Tage dagegen protestieren und definitiv Berufung einlegen", sagte sie. In der ersten Amtszeit von Präsident Hassan Rouhani (2013-2017) war sie seine Vizepräsidentin in Frauen- und Familienangelegenheiten. Danach ernannte Rouhani sie zu seiner Beraterin in Bürgerrechtsfragen.

Die 55 Jahre alte Juristin ist seit Jahren für ihren Kampf für Frauen- und Menschenrechte in der islamischen Republik bekannt. In dem Zusammenhang arbeitete sie auch mit verschiedenen UN-Behörden im Iran zusammen. (APA, 5.12.2020)