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Der Riesentorlauf der alpinen Ski-Herren in Santa Caterina soll statt am heutigen Sonntag am Montag stattfinden.

Foto: AP/Gabriele Facciotti

Santa Caterina – Zusätzlich zur unsichtbaren Gefahr durch das Coronavirus müssen sich die Alpinskiläufer derzeit auch gegen schwierige Wetterverhältnisse behaupten. Wurden bei den Damen am Wochenende die beiden Super-G in St. Moritz wegen Neuschneemengen und Lawinengefahr abgesagt, so bekommen die Herren in Santa Caterina nach der Sonntag-Absage am Montag eine neue Chance auf ihren zweiten Riesentorlauf. Danach könnte in Val d'Isere das nächste Schnee-Chaos drohen.

Eine Frage der Sicherheit

Das Samstag-Rennen mit dem Sieg des Kroaten Filip Zubcic ging zwar bei dichtem Schneetreiben über die Bühne, Gefahr für die Läufer bestand aber nicht. Am Sonntag war das anders, da sah der Internationale Skiverband (FIS) die Sicherheit nicht mehr gewährleistet. "Unglücklicherweise war die Vorhersage richtig. Der Schnee ist sehr nass, ein sicheres Rennen ist nicht möglich", bestätigte FIS-Chefrenndirektor Markus Waldner.

"Die Piste ist sehr aufgeweicht, der Regen hat ihr so zugesetzt, dass man nicht fahren kann. Es ist richtig, dass man das auf morgen verschiebt", sagte ÖSV-Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher bei schönem Wetter am Sonntagvormittag. Die Temperaturen sollen in der Nacht auf Montag auf bis zu minus elf Grad sinken, während des Riesentorlaufs (10.00/13.00 Uhr) wird es wieder Schneefall geben.

Besseres ÖSV-Ergebnis erhofft

Puelacher hofft auf ein Rennen und ein besseres Ergebnis aus österreichischer Sicht, auch wenn er mit Marco Schwarz (14./nach Covid-19-Infektion), Adrian Pertl (mit Startnummer 63 auf Platz 20./erst zweiter Weltcup-RTL) und auch Manuel Feller bis zu dessen Ausfall zufrieden war. "Wir wollen zeigen, dass wir um Platz zehn mitfahren können. Die anderen müssen sich noch steigern, damit wir wieder mehr unter den dreißig haben."

Schwarz hofft für faire Verhältnisse auf eine "gut durchgefrorene" Piste am Montag. "Bei mir ist ein Aufwärtstrend da, darauf kann ich aufbauen. Die Selbstverständlichkeit ist noch nicht da, ich versuche, mich von Lauf zu Lauf zu steigern, um so schnell wie möglich nach oben zu kommen", sagte der Kärntner. Sein näherer Landsmann Pertl hat sich freilich auch für Montag die Qualifikation für den zweiten Durchgang zum Ziel gesetzt. "Das wird wieder ein richtiger Kampf. Dann hoffe ich, dass ich dabei bin und im zweiten einen richtig guten Lauf runterlege."

Feller sprach angesichts der durch Regen und wärmere Temperaturen "ramponierten" Piste von der richtigen Entscheidung, zumal es ja die Möglichkeit der Verschiebung gab. Trotz Ausfalls nahm er mit, dass er wieder einen "kurzen und dynamischen Riesenschwung" fahren könne. Er habe an seinem Fahrstil gearbeitet, der etwas ruhiger sein soll. "Man hat gesehen, dass ein Schritt nach vorne gegangen ist, ich gehe positiv in das nächste Rennen und gebe Gas."

Bangen vor Val d'Isere

Nach den Technikbewerben in Santa Caterina ist vor den Speedrennen in Val d'Isere, dort werden aber ebenfalls große Neuschneemengen erwartet. Das erste Training wurde nun erst für Donnerstag angesetzt. "Die Prognose ist nicht unbedingt gut, aber wir gehen Schritt für Schritt vor. Das Wetter ändert sich in diesen Zeiten sehr schnell, vielleicht noch zum Guten", hoffte Puelacher. (APA, 6.12.2020)