ÖFB-Teamchef Franco Foda will bei der WM-Quali "nehmen, was kommt".

Foto: APA/EXPA/JOHANN GRODER

Zürich – Für Österreichs Fußball-Nationalmannschaft wird es in diesem Jahr noch einmal spannend – allerdings nicht auf dem Rasen, sondern im Fifa-Hauptquartier in Zürich, wo am Montag (18 Uhr, live ORF Sport +) die Gruppen für die WM-Qualifikation ausgelost werden. Die ÖFB-Auswahl ist dem zweiten von sechs Töpfen zugeteilt und kann daher nicht auf die Schweiz, Wales, Polen, die Ukraine, Schweden, Serbien, die Slowakei, Rumänien oder die Türkei treffen.

Die Sieger der zehn Gruppen sind fix bei der WM 2022 in Katar dabei. Die Zweiten spielen in einem Playoff mit den zwei besten Nations-League-Ersten, die in ihrer WM-Quali-Gruppe nicht unter den Top zwei landen, um die restlichen drei europäischen Startplätze. Los geht es Ende März 2021, die restlichen Partien werden im September, Oktober und November ausgetragen. Das Playoff steigt im März 2022.

Foda möchte Deutschland meiden

Teamchef Franco Foda hat keine Wunschgruppe. "Wir nehmen es so, wie es kommt, und freuen uns einfach darauf", sagte er der APA. Ein Duell mit seiner Heimat Deutschland würde sich Foda gern ersparen, obwohl die Deutschen zuletzt weit weg von alter Stärke wirkten, etwa beim 0:6-Debakel im November gegen Spanien. "Aber dieses Ergebnis darf man nicht überbewerten. Die deutsche Mannschaft befindet sich in einem Umbruch, da gibt es immer wieder Rückschläge. Trotzdem werden sie bei der EM sicher eine große Rolle spielen. Ich würde sie nicht unbedingt in unserer Gruppe benötigen und hätte sie lieber bei der WM in der Gruppe, nicht in der Qualifikation", sagte Foda.

Neben Deutschland attestierte der Teamchef auch allen anderen Topf-eins-Auswahlen (Belgien, Frankreich, England, Portugal, Spanien, Italien, Kroatien, Dänemark, Niederlande) "außergewöhnliche Qualität. Und in Topf drei und vier sind ebenfalls richtig gute Mannschaften." Mögliche ÖFB-Gegner aus diesen Töpfen sind Russland, Tschechien, Norwegen, Ungarn, Griechenland, Bosnien-Herzegowina und Island.

Nations League als Hintertür

Bei einem Scheitern in der Qualifikationsgruppe gäbe es mit großer Wahrscheinlichkeit noch eine Hintertür nach Katar. Sollten nämlich vier Teams aus dem Quintett Frankreich, Belgien, Spanien, Italien und Wales ihre Gruppen unter den ersten zwei abschließen, stünde das ÖFB-Team dank des Nations-League-Gruppensiegs fix im WM-Playoff, sofern man nicht Gruppenrang eins erreicht. "Es ist immer besser, wenn man eine zusätzliche Option in der Hinterhand hat. Aber wir wollen uns schon, wenn möglich, in der Gruppe qualifizieren, auch mit dem Wissen, dass es schwierig wird", meinte Foda.

Auf den Nationaltrainer und seine Schützlinge warten im kommenden Jahr mindestens 15 Länderspiele – so viele wie noch nie in der ÖFB-Geschichte. Acht oder zehn davon gehen im Rahmen der WM-Quali über die Bühne, je nachdem, ob Österreich in einer der fünf Fünfer- oder Sechsergruppen landet. Sollte man in eine Fünfergruppe gelost werden, würde im März und September jeweils ein Freundschaftsspiel anstelle eines Qualifikationsmatches stattfinden. An einer WM hat das ÖFB-Team seit 1998 nicht mehr teilgenommen. (APA, 7.12.2020)