Zweiter und letzter Teil des "Tatort"-Jubiläums, der die Ermittlerteams aus Dortmund und München zusammenführt. Darum geht es: Sofia Modica leidet darunter, dass ihre Mutter die Familie in Dortmund an die Polizei verraten hat. Sie ist mit ihrem Vater Luca und Pippo in München untergetaucht. Die Hoffnung, dass sie schnell nach Kalabrien weiterreisen dürfen, ist für Sofia ein kleiner Trost. Dabei sind sie abhängig vom italienischen Unternehmer Domenico Palladio, einem hochrangigen Mitglied der 'Ndrangheta, der Pippo und Lucca für seine Zwecke einsetzt, in München das Drogengeld in der Bauwirtschaft weißzuwaschen.

Es dauert nicht lang, bis Pippo und Luca einen Fehler machen, durch den die Hauptkommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr wieder auf ihre Spur kommen. Auch Peter Faber hat noch eine Rechnung zu begleichen. Als Sofia den Wunsch, Kontakt zu ihrer Mutter aufzunehmen, nicht mehr unterdrücken kann, wird sie für Palladio zur Gefahr. Ein Wettlauf um Sofias Leben beginnt.

Foto: ORF/ARD/BR/Hagen Keller

War der erste Teil schon sehr gut, so bekommt auch der Zweite sehr gute Kritiken. Christian Buß vom "Spiegel" vergibt 10 von 10 Punkten und schreibt über das "Meisterwerk": "Autor Lange und Regisseurin Strietmann spielen diesen ineinander greifenden Prozess von Initiation und Aufbegehren als klassische Tragödie durch. Die junge Frau wird an Mordplänen beteiligt, mit schönen Kleidern ausstaffiert und ins Handwerk des Tötens eingeführt. Die Klauen des Clans legen sich so schützend wie bedrohlich um sie.

Die Erkenntnis für die Heldin: Freiheit gibt es nur für jene, die sich von ihrer Familie befreien. Ob mit Wut oder mit Waffe. Oder beidem. Die Familie muss sterben, damit sie leben kann."

Foto: ORF/ARD/BR/Hagen Keller

Begeistert zeigt ich auch die "Berliner Morgenpost": "Keine Frage, mit dieser Doppelfolge hat die ARD einen wirklichen Coup gelandet. So packend, so eindringlich und intensiv sind selbst die besten 'Tatort'-Folgen selten. Ein echtes Highlight zum Jahresende. Und eine hohe Messlatte für das nächste 'Tatort'-Jahr."

Und was meinen Sie? Top oder Flop? (red, 6.12.2020)

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