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Als ob es kein Morgen gäbe. Wenn am Montag die Geschäfte auch abseits des Lebensmittelhandels wieder aufsperren dürfen, sind es noch 18 Tage bis Weihnachten. Auch wenn objektiv genug Zeit für den Einkauf von Geschenken bleibt, wird der kollektive Trieb die Menschenmassen nicht zuletzt wegen der Rabatte in die Geschäfte strömen lassen.

Das zumindest befürchten die einen. Die anderen hoffen, dass die Appelle der Politik, Massenansammlungen um des Infektionsrisikos willen zu vermeiden, fruchten und nicht alle gleichzeitig die Kaufhäuser stürmen.

"Der gefährliche Tag ist der 8. Dezember"

Zu den einen gehört Peter Buchmüller. Der langjährige Bundesspartenobmann Handel in der Wirtschaftskammer Österreich und nunmehrige Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg blickt insbesondere auf den Marienfeiertag am Dienstag mit Sorge.

Blickt dem 8. Dezember mit Sorge entgegen: Peter Buchmüller, Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg und davor Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich.
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"Der gefährliche Tag ist der 8. Dezember. Die Menschen werden sich auf der Suche nach Geschenken in die Einkaufszentren aufmachen. Da wird es zu einem großen Ansturm kommen auf Einkaufszentren und kleinere Einkaufsstraßen. Das wird auch die um eine Stunde bis 19 Uhr verlängerte Einkaufsmöglichkeit nicht entschärfen", sagte Buchmüller dem STANDARD. "Ich hoffe es nicht, aber die Erfahrung zeigt mir etwas anderes."

Auch Leute aus Bayern kommen zum Einkaufen

Was hätte er gesagt, wenn er um Rat gefragt worden wäre? "Mein Vorschlag wäre gewesen, die Geschäfte am 8. Dezember noch zuzulassen, weil das ein Rieseneinkaufstag ist." Gerade in Salzburg kämen erfahrungsgemäß an besagtem Tag auch viele Bayern zum Einkaufen, was die Situation in Corona-Zeiten noch zusätzlich kompliziere.

Buchmüller, der zwei große Adeg-Märkte in Hof bei Salzburg und in Großgmain führt, hält seine Geschäfte am 8. Dezember jedenfalls geschlossen. Billa und Merkur wollen das auch so halten, einige andere Händler ebenfalls.

Der überwiegende Teil der Geschäfte, die seit 17. November zwangsgeschlossen waren und dafür je nach Segment mit 20, 40 oder 60 Prozent ihres im November 2019 erzielten Umsatzes entschädigt werden, hält aber offen. Dabei gelten verschärfte Sicherheitsauflagen, die von verstärkt zum Einsatz kommenden Sicherheitspersonal und von der Polizei kontrolliert werden sollen.

Zugangskontrollen off- und online

Der Handel sieht sich jedenfalls gut vorbereitet für die Wiedereröffnung, wie Bundesspartenobmann Rainer Trefelik versichert. Im Eingangsbereich soll auf die Kundenkapazität im Geschäft hingewiesen werden, wobei nicht mehr als eine Person pro zehn Quadratmeter erlaubt ist. Dies kann beispielsweise durch Infrarot-Zählsysteme oder verpflichtendes Mitführen von Einkaufswagen kontrolliert werden. Sind keine Einkaufswagen mehr vorhanden, müssen neue Kunden warten, bis die nächste Person das Geschäft verlässt.

Regelmäßige Desinfektion von Portalgriffen, Umkleidekabinen und aller relevanten Flächen mit Kundenkontakt ist ebenfalls Pflicht, Tragen von Mund-Nasen-Schutz sowieso, Lüften ebenfalls.

Die strengen Sicherheitsauflagen gelten auch über Weihnachten und Neujahr bis vorerst 7. Jänner. (Günther Strobl, 7.12.2020)