Der Atomphysiker Mohsen Fakhrizadeh bei einer Preisverleihung mit dem iranischen Präsidenten Hassan Rohani.

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Riad – Der Ende November ermordete iranische Atomphysiker Mohsen Fakhrizadeh wurde nach Angaben der iranischen Revolutionsgarden mit einem satellitengesteuerten Maschinengewehr getötet. Die Angreifer hätten bei dem Anschlag eine "fortschrittliche Kamera und künstliche Intelligenz" genutzt, sagte der stellvertretende Kommandant der Revolutionsgarden, Ali Fadavi, am Sonntag. Das auf einem Pick-up montierte Maschinengewehr habe auf sein Gesicht "gezoomt" und 13 Schüsse abgefeuert.

Fakhrizadeh Frau sei dabei nicht getroffen worden, "obwohl sie nur 25 Zentimeter entfernt war", zitierte die Nachrichtenagentur Mehr Fadavi. Fakhrizadeh sei in Begleitung von elf Sicherheitskräften der Revolutionsgarde gewesen. Sein Sicherheitschef sei viermal getroffen worden, als er sich schützend über den Wissenschafter warf. Es seien "keine Terroristen" vor Ort gewesen, so Fadavi. Die Waffe sei per Satellit gesteuert worden.

Gezielter Anschlag

Fakhrizadeh war bei dem Anschlag in der Nähe von Teheran getötet worden. Der Iran beschuldigte Israel und die Exil-Oppositionsgruppe Volksmujaheddin, dahinterzustecken. Seither wurden unterschiedliche Berichte über den Tathergang veröffentlicht. Das iranische Verteidigungsministerium hatte zunächst erklärt, es habe einen Schusswechsel zwischen den Angreifern und Fakhrizadehs Sicherheitsleuten gegeben. Später war von einer ferngesteuerten Waffe die Rede. (APA, AFP, 7.12.2020)