Die gusseiserne Pfanne spritzt und faucht giftig, als die dünnen Schnitze von der Rinder-Schale (reife, alte Kuh, nur gesalzen, in wenig Olivenöl gewendet) hinein gleiten. Immer nur ein paar auf einmal, für kaum eine Minute, bei voller, großer Flamme. Der Dunstabzug heult auf voller Leistung, dennoch ist die Küche nach wenigen Minuten in nebeligen Dunst gehüllt.

Wem Geschmack vor Komfort geht, wer auf Maillard-Reaktion statt Mohair-Kuscheln besteht, der weiß wovon die Rede ist: Erst wenn die Pfanne glüht, karamellisieren die Fleischsäfte schneller, als dieses ebenso geschmacksstarke wie günstige Stück Fleisch zach werden kann. Der Preis ist Qualm in der Küche, die Belohnung ein Quell der Freude am Gaumen. Wer einen gut eingebrannten Wok bewegt oder auch außerhalb der Grillsaison auf köstlich angekokeltes Gemüse steht, der weiß, wie plötzlich der Nebel in einer Wohnküche einfallen kann.

Bei starkem Qualm in der Küche versagt der herkömmliche Dunstabzug.
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Fettaerosole nennt das der Experte, und es sind genau jene Partikel aus der heißen Pfanne, die sich mit gnadenloser Hartnäckigkeit in feinen Strick und edles Tuch, in teure Polstermöbel, delikat aufgespannte Lampenschirme und – soll es immer noch geben – in unsere typisch osteuropäischen, semitransparenten Gardinen fressen. Als grauer Schleier, als abgestandener Duft, als fettiger Film. Dass sind die richtig unfreundlichen Seiten des Kochens im trauten Heim, Erinnerungen an wunderbare Abende und grandiose Essen, um die keiner gebeten hat. Haushaltsübliche Dunstabzugshauben können ein bisschen Abhilfe verschaffen – bei zartem Dünsten und moderatem Brutzeln. Wenn die Hitze richtig hochgedreht wird, versagen sie.

Start-Up aus Salzburg

Dass ein Salzburger Start-up nun in genau in dieser Frage Abhilfe verspricht und, quasi nebenbei, auch noch die Säuberung der Raumluft von Viren – und insbesondere Coronaviren – mittels Prüfergebnis eines zertifizierten Labors anpreisen darf, kann einen dann dementsprechend hellhörig machen. Ozonos nennt sich das zylindrische Teil, das die Raumluft ansaugt und durch einen mittels UV-C-Licht produzierten Ozonschleier zieht, wodurch Gerüche, Bakterien, Keime, Viren und sogar Allergene wie etwa Schimmelpilzsporen rückstandslos zerstört werden.

Dass wir uns richtig verstehen: Der Fettnebel beim Kickdown-Grillen entsteht schon weiterhin, auch wenn das Gerät im Einsatz ist. Bei einem Luftdurchsatz von 55 Kubikmeter je Stunde wird er halt binnen kurzer Zeit durchgesaugt, sodass nicht nur die Fettaerosole, sondern auch der Geruch beseitigt werden. Beim Testeinsatz war die 40-Quadratmeter-Wohnküche mit – zugegeben – niedriger Bauernhausdecke binnen 20 Minuten wieder klar. Dass auch ausgewiesene Koryphäen wie der zum Entertainer gereifte Spitzenkoch Roland Trettl das Ding für gut befinden und Profiküchen-Ausstatter wie Lohberger es im Programm haben, schafft im Zweifel auch Vertrauen.

Das Luftreinigungsgerät von Ozonos.
Foto: Ozonos

Ach ja: Die Effektivität in Sachen Virus kann im Rahmen so eines Spontantests natürlich nicht geprüft werden. Was der auf Schimmelpilzsporen allergische Testkandidat hingegen sehr wohl attestieren kann, ist die freie Nase im feuchten Erdkeller, nachdem das Ding da für eine Dreiviertelstunde diskret vor sich hinsurren durfte. Und das ist, muss man als Allergiker einfach sagen, nichts weniger als eine Sensation. (Severin Corti, 8.12.2020)